Anwohner trafen sich mit der Polizei am Schäfersee
Der persönliche Eindruck von Anwohnern und die Polizeistatistik sprechen nicht immer eine Sprache: Eine Dame mit Rollator berichtete von mehreren Einbrüchen in ihre Wohnung direkt am Schäfersee. Allerdings schon vor mehreren Jahren. Jetzt beunruhigt sie eher eine Gruppe von Jugendlichen, die sich gerne auf die Rückenlehnen von Bänken setzen, mit den Füßen auf der eigentlichen Sitzfläche.
Für den Polizisten Peter Küßner ist das kein Widerspruch zu seinen Eindrücken: "Diese Gegend hier ist nicht auffällig." Dass sich Jugendliche auch mal mit Provokationen beweisen wollen, das komme überall vor. Und auch der gelegentliche Drogenhandel in der U-Bahnlinie 8 direkt unter der Residenzstraße sei ein Berliner Phänomen, aber auch kein Signal einer besonderen Kriminalitätsbelastung. U-Bahnen seien nun mal anfällig für diese Art der Kriminalität. Wird sie von einer Linie verdrängt, taucht sie in anderen wieder auf.
Silvia Cetin, die das Café am See betreibt, kann Küßner nur bestätigen: "Seit Jahren hat sich die Situation verbessert." Der letzte Einbruch in ihrem Lokal war 2009. Für die Verbesserung dankt sie der Polizei: "Die kommen schnell, wenn man sie anruft." Aber auch manchem Nachbar: "Wir gehen abends oft noch einmal um den See, um zu sehen, ob alles in Ordnung ist." Und dann sind da noch Dinge, die auf den ersten Blick wie Kleinigkeiten wirken, zum Beispiel der Rückschnitt von Sträuchern am See. Es gibt keine dunklen Ecken mehr, in denen sich zwielichtige Gestalten verbergen können.
Zur Rockerkriminalität, die immerhin am 10. Januar ein Todesopfer in einem Wettbüro an der Residenzstraße kostete, will sich Küßner nicht im Detail äußern. Allerdings habe auch hier die Polizei die Lage im Griff. Das immerhin bestätigen auch Anwohner. So waren nicht nur kurz nach der Tat eine Reihe von Verdächtigen festgenommen worden, auch ein Rockertreffpunkt verschwand aus der Straße.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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