Bestehende Friedhöfe sind für Muslime ungeeignet
Die landeseigenen Friedhöfe im Bezirk sind allesamt ungeeignet für islamische Bestattungen. Das teilte Bürgermeister Frank Balzer (CDU) am 14. November den Bezirksverordneten mit. Auf Antrag der Grünen hatte das Bezirksamt in den vergangenen Monaten geprüft, ob es für Muslime nutzbare Grabstellen in Reinickendorf gibt. Denn der Bedarf ist hoch in Berlin. Jedoch müssen für muslimische Gräber bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. So sollte der Friedhof nach den Vorgaben der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung in der Mitte Berlins liegen, da dort der Anteil an Muslimen am höchsten ist. Außerdem muss die Grabstätte mehr als zwei Hektar groß sein. Weil Muslime ihre Toten nur in geweihter Erde bestatten, dürfen die Flächen nicht umgewidmet worden sein. Auch muss es nahe dem Friedhof Möglichkeiten zur rituellen Waschung des Verstorbenen geben.
In Reinickendorf würde der landeseigene Friedhof an der Humboldtstraße 74-90 nahe der Berliner Mitte liegen. "Doch dort befinden sich weder pietätsunbefangene Flächen noch Räume für rituelle Waschungen", sagte Balzer. Auf dem Friedhof in Heiligensee an der Sandhauer Straße 110 gebe es zwar Flächen, die die Kriterien für muslimische Grabstätten erfüllen. Doch diese Flächen sind laut Balzer über die gesamte Anlage verteilt, dicht mit Bäumen bewachsen und weisen starke Höhenunterschiede auf. Für das Bezirksamt ist der Friedhof deshalb ungeeignet, auch weil es dort keine Waschräume gibt. Die übrigen Landesfriedhöfe im Bezirk sind entweder zu klein oder erfüllen die rituellen Kriterien nicht.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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