Reinickendorf. Die Nachfrage nach Kitaplätzen für unter Dreijährige ist weit weniger hoch als angenommen. Zwar gehe nicht jedes Kind in seine Wunschkita, insgesamt herrsche momentan aber kein Platzmangel, sagt Jugendstadtrat Andreas Höhne (SPD).
Obwohl seit dem 1. August bundesweit ab dem vollenden ersten Lebensjahr ein Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz besteht, lag die Zahl der Anmeldungen nicht höher als in den letzten Jahren. Alle Kinder, deren Eltern zum 1. August einen Platz beantragt hatten, konnten somit vermittelt werden. Einzelne Kitas melden sogar noch freie Plätze. Etwa in Tegel, Wittenau und Waidmannslust, wo es tendenziell mehr Plätze als Kinder gibt. Chronisch unterversorgt sind dagegen Reinickendorf-Ost und West und das Märkische Viertel. Dort fehlen Plätze, bisher hätten Eltern dort aber noch keinen Rechtsanspruch eingeklagt, so Höhne. Unversorgte Kinder seien entweder in einen anderen Ortsteil vermittelt worden oder würden auf ihren Kitaplatz noch warten. Aktuell besuchen mehr als 8840 Kinder eine der 130 Kitas im Bezirk. Um den Anmeldungen und Wartelisten besonders in den unterversorgten Regionen gerecht zu werden, rüstet der Bezirk beim Platzangebot weiter auf. Im November vergangenen Jahres eröffneten zwei Einrichtungen mit mehr als 200 Plätzen in Wittenau und entlasteten so auch das benachbarte Märkische Viertel. Im Februar und März dieses Jahres gingen drei weitere Kitas mit 114 Plätzen im Märkischen Viertel, in Reinickendorf-Ost sowie in Hermsdorf an den Start. Drei weitere Eröffnungen stehen kurz bevor: 37 Plätze in Alt-Reinickendorf, 80 Plätze in Tegel und 20 Plätze im Auguste-Victoria-Kiez. "Die anderen geplanten Eröffnungen verzögern sich und gehen Anfang 2014 in Betrieb", informierte der Stadtrat. Das sind dann noch einmal 383 Kitaplätze mehr für den Bezirk.
Andreas Höhne: "Obwohl wir weitere Anstrengungen unternehmen müssen und es nicht überall leicht wird, bin ich optimistisch, dass wir auch im nächsten Jahr alle Kinder mit einem Rechtsanspruch versorgen können." Langfristig strebt der Bezirk eine Versorgungsquote von 75 Prozent für seine Krippenkinder an. Derzeit liegt sie bei gut 55 Prozent.
Ulrike Kiefert / uk
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