Bezirksverordnete fordern Aufstockung im Humboldt-Klinikum
Reinickendorf. In der Psychiatrie des Vivantes Humboldt-Klinikums, Am Nordgraben 2, fehlen Krankenhausbetten. Die Bezirksverordneten machen sich deshalb für eine bessere psychiatrische Versorgung der Reinickendorfer stark.
Die Anzahl der Betten in der Psychiatrie des Humboldt-Klinikums muss dringend erhöht werden. Das haben die Bezirksverordneten auf ihrer jüngsten Sitzung am 12. Dezember auf Antrag von Bündnis 90/Die Grünen und CDU gefordert. "Bereits seit vier Jahren besteht ein nachgewiesener Mehrbedarf an Krankenhausbetten in der Psychiatrie, die hauptsächlich von Patienten aus Reinickendorf belegt sind", erklärte Elke Klünder, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen. So habe das Klinikum die genutzten elf Betten bisher auf eigene Kosten finanziert, in der Hoffnung, die zuständige Senatsverwaltung werde den nachgewiesenen Mehrbedarf in ihrem Krankenhausplan künftig berücksichtigen. Dies muss jetzt endlich geschehen, verlangen die Fraktionen in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV). Denn Vivantes werde die Betten künftig nicht mehr finanzieren können. Das Klinikum hat dafür Kosten in Höhe von einer Million Euro jährlich.
Im Humboldt-Klinikum stieg die Zahl der Psychiatrie-Patienten in den letzten Jahren stetig an. Weil zugewiesene Betten fehlten, wurden aus Vier- dann Fünf-Bett-Zimmer. Teilweise mussten Patienten auf Fluren "geparkt" werden. Seit etwa drei Jahren hat das Klinikum die Genehmigung für elf Betten, die jedoch nicht im Landespflegeplan aufgenommen sind und die das Klinikum deshalb nicht zu 100 Prozent bei den Krankenkassen abrechnen kann. Sollte sich das nicht ändern, drohen diese elf Betten verloren zu gehen. Dabei hätte die Klinik nach eigenen Angaben sogar Anspruch auf 26 Betten mehr.
"Der Senat ist deshalb aufgefordert, im neuen Krankenhausplan die Ausstattung der stationären Behandlungsangebote in Reinickendorf dem tatsächlichen Bedarf anzupassen", so Grünen-Fraktionschef Torsten Hauschild. Viele Patienten mit psychischen Erkrankungen könnten nur stationär behandelt werden.
Ulrike Kiefert / uk
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