Reinickendorf. Einstimmig haben sich die Bezirksverordneten dafür ausgesprochen, die offizielle Berliner Flughafenplanung beizubehalten: Spätestens sechs Monate nach Eröffnung des Schönefelder Großflughafens muss Tegel schließen.
Anlass von Debatte und Abstimmung in der BVV-Sitzung am 11. Dezember war eine Große Anfrage der SPD-Fraktion, die darüber irritiert war, dass sich CDU-Politiker für eine längere oder gar dauerhafte Offenhaltung von Tegel ausgesprochen hatten. Insbesondere der CDU-Kreisverband Charlottenburg-Wilmersdorf hatte für diese Änderung der Flughafenplanung plädiert.
Grund für die Gedankenspiele waren die stetig steigenden Fluggastzahlen. Die CDU-Kreisverbände Reinickendorf und Charlottenburg-Wilmersdorf hatten daraus gefolgert, dass der neue Großflughafen eine dritte Start- und Landebahn noch benötige. Die Charlottenburg-Wilmersdorfer Christdemokraten hatten daraus abgeleitet, dass Tegel mindestens so lange offen bleiben müsse, wie die dritte Bahn nicht zur Verfügung steht. Angesichts der Tatsache, dass bisher noch nicht einmal die Flughafengesellschaft sagen kann, wann der Großflughafen mit zwei Bahnen ans Netz geht, könnte dies ein jahrzehntelanges Offenhalten von Tegel bedeuten. CDU-Fraktionschef Stephan Schmidt betonte in der BVV, dass dies eine Interpretation des Nachbar-Kreisverbands sei, die in Reinickendorf nicht geteilt werde. Hier halte man nicht nur aus rechtlichen Gründen daran fest, dass Tegel spätestens sechs Monate nach der Eröffnung des BER geschlossen werden muss. Genauso wichtig seien der Schutz von mehreren 100 000 Nord-Berlinern vor Fluglärm und die städtebauliche und wirtschaftliche Entwicklung Reinickendorfs. Auf dem Gelände des Flughafens Tegel soll ein Zentrum mit innovativen und Energie sparenden Technologien entstehen, unter anderem mit der Beuth-Fachhochschule als wichtigem Ankermieter.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende Gilbert Collé wies darauf hin, dass im Luftverkehr nicht selbstverständlich von grenzenlosem Wachstum ausgegangen werden müsse. In München hat die Bevölkerung gerade eine dritte Start- und Landebahn für den Flughafen abgelehnt.
Christian Schindler / CS
Dieser Inhalt gefällt Ihnen?
Melden Sie sich an, um diesen Inhalt mit «Gefällt mir» zu markieren.
Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.
Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...
Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...
Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.