Breakdance-Projekt geht in die nächste Runde
"Ausschlaggebend, dieses Projekt im Jahr 2009 zu initiieren, waren massive Gewaltprobleme, die wir damals im Kiez hatten", erinnert sich Regina Werk, Sozialpädagogin und Leiterin der Schulstation an der Reginhard-Grundschule. Die Kinder, überwiegend Jungen, von der Straße zu holen, ihnen ein sportliches Angebot zu unterbreiten, sie mit etwas zu beschäftigen, das ihnen Freude bereitet - das waren die Motive. "Dieses Projekt ist eingeschlagen wie eine Bombe. Im Gegensatz zu anderen Arbeitsgemeinschaften, wo die Kinder mal hereinschauen und man sie dann nie wieder sieht, sind die Jungen zum Breakdance gekommen - und zwar regelmäßig", berichtet Regina Werk. Einmal in der Woche treffen sich die Jungs im Alter von elf und zwölf Jahren für eineinhalb Stunden mit ihrem Trainer Samir Nikolic. Doch dieses Projekt steht und fällt wie nahezu alle anderen präventiven Kinder- und Jugendprojekte mit dem Geld. "Normalerweise wird dieses Projekt aus Honorarmitteln der Schule bestritten. Doch da wir unlängst personelle Engpässe bei den Lehrern hatten, kann es immer sein, dass das Geld für solche Projekte nicht mehr reicht. Da sei die Geldspende von 501 US-Dollar, in Anlehnung an die berühmte Herrenjeans, ein wahrer Segen gewesen, so Regina Werk.
Bewerkstelligt hat dies ein alter Bekannter: Fadi Saad, ehemals Quartiersmanager am Letteplatz, heute Buchautor und Quartiersmanager in Moabit-Ost. Der 33-Jährige ist mit dem Lettekiez immer noch sehr eng verbunden. "Es war eine Herzensangelegenheit, sich für dieses Projekt weiterhin zu engagieren", sagt Saad. "Jungs lieben Breakdance. Sie lernen innerhalb dieses Projekts, sich an Regeln und Verbindlichkeiten zu halten. Und sie werden in die Lage versetzt, sich in eine Gruppe zu integrieren und gemeinsam mit anderen etwas auf die Beine zu stellen." Darüber hinaus würden sich die Kinder durch den Tanz nicht nur ausdrücken, sondern auch selbst verwirklichen können. "Es ist unglaublich zu beobachten, wie sie innerlich wachsen", meint Regina Werk. Und so können die "Regin Hard Breaker", die an ihrer Schule längst Kultstatus haben, auch in diesem Schuljahr weiter Tanzen und auf verschiedenen Veranstaltungen ihr Können unter Beweis stellen.
Aber nicht nur die sieben Jungen des Breakdance-Projekts durften sich über finanzielle Unterstützung freuen. Die Schule bekam zudem einen Scheck über 650 Euro für einen Zweck ihrer Wahl ausgestellt. Und sämtliche Schüler einer fünften Klasse durften sich über einen Beutel mit Schulutensilien wie Stiften und USB-Sticks freuen.
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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