Junge Union will Ampelphasen auf den Prüfstand stellen

An der Kreuzung Alt-Wittenau/Roedernallee hat Björn Wohlert keine Chance, die Straße noch rechtzeitig bei Grün zu überqueren. | Foto: Junge Union
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Reinickendorf. Fußgänger sehen zu oft rot im Bezirk. Das findet die Junge Union (JU) Reinickendorf und will deshalb Ampelphasen, die deutlich länger Grün zeigen als bisher.

An vielen Überwegen im Bezirk haben ältere Menschen mit Rollator oder Rollstuhlfahrer kaum eine Chance, die Straße in der Grünphase zu überqueren. Diese Erfahrung hat Björn Wohlert gemacht, als er mehrere Ampelkreuzungen in Reinickendorf testete. "Allein in Wittenau gibt es aktuell drei Überwege, die betroffen sind und den Wittenauern Sorge bereiten", bilanziert der Kreisvorsitzende der Jungen Union (JU) Reinickendorf. Konkret seien dies die Kreuzungen Alt-Wittenau und Roedernallee, Wilhelmsruher Damm und Oranienburger Straße sowie die Kreuzung am S-Bahnhof Wittenau gegenüber dem Supermarkt. "Bei Rot stehen bleiben, bei Grün über die Straße gehen. Sich an diese Regel zu halten, ist längst nicht mehr möglich", findet Wohlert. Vielmehr müsse man als Fußgänger zusehen, dass man es noch rechtzeitig über die Straße schafft, bis die Autos anfahren. "Immer mehr Ampelphasen scheinen nur den optimalen Verkehrsfluss im Sinn zu haben. Sie orientieren sich ausschließlich an den Bedürfnissen der Autofahrer, während die Fußgänger die Verlierer im Verkehr sind."

Der Kreischef hat die Verkehrslenkung Berlin (VLB) deshalb jetzt aufgefordert, alle Ampelphasen in Reinickendorf gemeinsam mit den Bürgern auf den Prüfstand zu stellen. "Wir brauchen eine Ampelschaltung, die sich mehr am schwächsten und nicht am stärksten Verkehrsteilnehmer orientiert. Ampeln sollen die Fußgänger schützen und nicht gefährden", so Wohlert. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt sollte daher die Bürger aufrufen, falsch geschaltete Ampeln zu melden und nach eingehender Prüfung anpassen.

Ulrike Kiefert / uk
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Ulrike Kiefert aus Mitte

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