Mordprozess gegen Mustafa S.: In der Wohnung des Opfers fehlten 2100 Euro
Reinickendorf. Der Mord an der 85-jährigen Reinickendorferin Ursula M. wird seit dem 3. April vor dem Landgericht Berlin verhandelt.
Beinahe wäre das Verbrechen nicht erkannt worden: Am 10. Februar 2012 war Ursula M. tot in ihrer Wohnung an der Berenhorststraße 6 aufgefunden worden. Erst bei der Obduktion stellte sich heraus, dass die gehbehinderte Frau erwürgt worden war. Dann gab es auch einen Hinweis auf das Motiv: In ihrer Wohnung fehlten 2100 Euro und Schmuck. DNA-Spuren führten die Ermittler zu dem polizeibekannten Mustafa S., der in einen weiteren Verdacht geriet. Er könnte am 4. August 2010 eine 82-jährige Frau in Wilmersdorf ebenfalls aus Habgier ermordet haben. Die Beute: 700 Euro und 25 Packungen Zigaretten. Schon zum zweiten Mal sitzt der 39-Jährige wegen des zweifachen Mordvorwurfs auf der Anklagebank. Ein im vergangenen Oktober begonnener Prozess wurde ausgesetzt, nachdem ein ehrenamtlicher Richter verstorben war.
Mustafa S. bleibt auch jetzt beim zweiten Prozessanlauf bei seinem Schweigen zu den Tatvorwürfen. Die Staatsanwaltschaft ist nach ersten Aussagen von Mustafa S. bei seiner Festnahme am 28. Februar zumindest sicher, wie er in die Wohnung von Ursula M. gelangte. Auf die Frau aufmerksam geworden war er angeblich durch ein zufällig an einem Imbiss belauschtes Gespräch, in dem es um Bargeld in der Wohnung von Ursula M. ging. Er soll sich dann als Handwerker ausgegeben haben, der im Auftrag der Hausverwaltung etwas überprüfen müsse. Als die Seniorin Verdacht schöpfte, soll er sie mit einem sogenannten Unterarmwürgegriff getötet haben. Auf dieselbe Weise starb auch das Wilmersdorfer Opfer. Mit dem soll er flüchtig bekannt gewesen sein.
Für das für den 8. Mai erwartete Urteil wird es wichtig sein, wie die Spielsucht des Angeklagten bewertet wird. Diese Sucht hatte der Leiter der forensischen Psychiatrie des Reinickendorfer Maßregelvollzugs, Karl Kreutzberg, bestätigt. Der Arzt hatte aber auch eine Persönlichkeitsveränderung und damit eine verminderte Schuldfähigkeit von Mustafa S. ausgeschlossen. Genau diese will nun die Verteidigung mit einem zweiten Gutachten nachweisen.
Christian Schindler / CS
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