S-Bahnbrücken erhalten Namen des Maueropfers
Die CDU Am Schäfersee lädt zu ihrer traditionellen Gedenkfeier für Horst Frank ein. Der 19-Jährige war am 29. April 1962 bei einem Fluchtversuch unweit der S-Bahnbrücken angeschossen worden und verstarb daraufhin im Krankenhaus. Ihm zu Ehren war 1976 ein Gedenkkreuz an dieser Stelle aufgestellt worden. Nun soll Horst Frank eine weitere Ehre zu Teil werden: Ab dem 13. August sollen die S-Bahnbrücken in der Klemkestraße, auch als "Sieben Brücken" bekannt, Horst Franks Namen tragen. Diese Benennung wird im Vorfeld der Gedenkfeier an der Klemke-/Ecke Sommerstraße um 17.30 Uhr durchgeführt. Dann soll auch ein neues Namensschild die Brücken, von denen es heute noch vier gibt, zieren.
Die Idee zur Umbenennung hatte Claudia Skrobek, Vorsitzende der CDU Am Schäfersee und Initiatorin der Gedenkfeier. "Vor einigen Jahren hatte ein Bürger den Wunsch geäußert, einen Teilabschnitt der Klemkestraße in Horst-Frank-Straße umzubenennen", erinnert sich Claudia Skrobek. Ein entsprechender Vorschlag war dann in die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) eingebracht worden. Doch da es auf der Pankower Seite der Klemkestraße ein Wohnhaus gibt, deren Mieter von der Umbenennung berührt gewesen wären, hatte man davon Abstand genommen. "Und dann kam mir die Idee mit den Brücken, zentral zu dem Ort, an dem Horst Frank angeschossen worden war", berichtet Claudia Skrobek. Da die Brücken Eigentum der Deutschen Bahn sind, musste für die Umbenennung zunächst die Zustimmung des Unternehmens eingeholt werden. "Da wir in letzter Zeit häufiger mit der Bahn zu tun haben, was insbesondere Aufträge aus der BVV angeht, kennen wir jetzt die Ansprechpartner, sodass auch das Okay für die Umbenennung recht zügig kam", berichtet Bezirksstadtrat Martin Lambert (CDU).
Im Anschluss an die Umbenennung in der Zeit von 18 bis 19 Uhr soll es dann die traditionelle Gedenkfeier am Gedenkkreuz für Horst Frank geben, bei der unter anderem die Zeitzeugen Birgit Krüger und Monika Schneider sprechen werden. Beide Frauen waren bei ihrer Flucht gefangen genommen und im Frauengefängnis Hoheneck inhaftiert worden.
Für alle Besucher, denen es schwer fällt, längere Zeit zu stehen, bieten die Organisatoren Sitzmöglichkeiten an. Diese können bei Claudia Skrobek unter 22 77 51 60 reserviert werden.
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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