Stadtrat verhandelt über Plätze im Flüchtlingsheim
Zurzeit leben in dem Heim 200 Menschen, davon rund 40 Prozent Kinder und Jugendliche. Insgesamt ist in dem dreigliedrigen Gebäude Platz für 336 Menschen. "Ich verhandle mit dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) darüber, ob man zehn Prozent der Plätze für Obdachlose, insbesondere für Familien reservieren kann", sagte Sozialstadtrat Andreas Höhne (SPD) am 28. Januar im Integrationsausschuss der Bezirksverordnetenversammlung. Noch ist allerdings unklar, inwieweit sich Höhne mit diesem Anliegen durchsetzen kann. So ist das Lageso in der misslichen Lage, immer mehr Flüchtlinge möglichst rasch in Berlin unterzubringen.
Seit der Bezirk 2008 eine Obdachlosen-Unterkunft an der Wittenauer Straße aufgegeben hat, hat er zunehmend Schwierigkeiten, Menschen unterzubringen, die keine eigene Wohnung mehr haben. Einzelne Obdachlose finden noch Platz in einer Unterkunft an der Kopenhagener Straße, die ist aber nicht für die Aufnahme ganzer Familien geeignet.
Nach dem Marie-Schlei-Haus am Eichborndamm und einem Gebäude auf dem ehemaligen Gelände der Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik ist der ehemalige Bürokomplex an der Scharnweberstraße 24 das dritte Flüchtlingsheim im Bezirk. Am 28. Dezember vergangenen Jahres waren dort die ersten 100 Flüchtlinge angekommen.
Im Vorfeld hatte der Bezirk Anwohner über die neue Einrichtung informiert. Nennenswerte Proteste von Anwohnern habe es nicht gegeben, so Stadtrat Höhne. Neben der schnellen und umfangreichen Information sieht Höhne einen weiteren Grund darin, dass im Kiez rund um das Heim ohnehin viele Menschen unterschiedlicher Herkunft miteinander lebten.
Um Flüchtlinge und alteingesessene Reinickendorfer weiter miteinander vertraut zu machen, ist auch für dieses Jahr wieder ein Begegnungsfest auf dem ehemaligen Bonhoeffer-Gelände geplant. Es soll am 13. September stattfinden.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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