Streit zwischen Gymnasium und Amt geht weiter
Die Wurzeln der 50 Jahre alten Pappel direkt am Haupteingang der Schule haben Bodenplatten im Eingangsbereich angehoben. Darum sollte der Baum gefällt werden. Aber: "Er hatte durch seine exponierte Lage einen besonderen Identifizierungswert für die Schule", sagt Mechthild Zumbrägel, Vorstandsmitglied der Gesamtelternvertretung des Gymnasiums. Es hätte über einen möglichen Erhalt des Baumes nachgedacht werden müssen. Sie vermisst eine Verhältnismäßigkeitsprüfung, um mit "milderen Mitteln einen geringen Schaden an einigen Bodenplatten zu beheben" - zum Beispiel mit Absperrungen.
Baustadtrat Martin Lambert (CDU) verweist dagegen darauf, dass der Bezirk seiner Verkehrssicherungspflicht nachkommen musste. Möglichst zum Schulbeginn am 10. Februar sollte die Treppenanlage am Eingang deshalb erneuert werden. "Mit der Pappel war eine Schadstellenbeseitigung nicht nachhaltig möglich", sagt Lambert. Dies hätten dann auch die rund zehn Schüler eingesehen, die sich erst am 6. und 7. Februar vor den Baum gestellt und damit die Sägearbeiten unterbrochen hatten. Die Polizei war vor Ort, musste aber nicht eingreifen. Die Arbeiter konnten ihr Fällwerk fortsetzen. Die Reste des Baums werden jetzt entfernt, danach soll mit der Instandsetzung der Platten begonnen werden.
Der Streit um den Baum ist ein weiterer Konfliktfall zwischen Schule und Bezirksamt. In der Schule gibt es, wie berichtet, massive Bedenken gegen eine Mensa, mit deren Bau noch in diesem Jahr begonnen werden soll. In den Schulgremien fiel nicht nur der Entwurf des Bezirksamtes durch, sondern auch die Höhe der Kosten. Der Bau für die 1300 Schüler wird nach derzeitigem Stand mehr als 1,5 Millionen Euro kosten. Der Entwurf eines Elternvertreters lag deutlich darunter, allerdings sprach das Bezirksamt diesem Alternativentwurf die Eignung ab.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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