Volleyballspieler begeistern Grundschüle
Zunächst zeigten sie, wie die Profis pritschen, baggern und schmettern, bevor sich die rund 50 begeisterten Schüler selbst ausprobieren durften. "Für die Kinder ist das heute ein großer Tag", erklärte Mitinitiator Axel Behrendt, während sein Sohn Marcel mit großen Augen der Show der Nationalspieler folgte. "Sie sehen junge Menschen, die in ihrem Sport etwas ganz Besonderes erreicht haben und die sie normalerweise höchstens mal im Fernsehen bestaunen können." Darüber hinaus wolle man den Kindern eine Sportart präsentieren, mit der sie sonst unter Umständen gar nicht bekannt würden. "Vielleicht geht aus dem heutigen Tag der eine oder andere neue Volleyballfan hervor. Oder noch besser: einige Kinder sind so begeistert, dass sie sich in einem Verein anmelden möchten." Behrendts Sohn Marcel ist bereits in einem Sportklub aktiv. Seit seinem dritten Lebensjahr ist er ein leidenschaftlicher Schwimmer. Und das, obwohl weder die Mama noch Papa Axel selbst einen Sport ausüben.
Damit brechen sie mit einem gängigen Klischee. Denn insbesondere Eltern aus sogenannten Problemkiezen, die selbst keinem Sportverein angehören, unterstellt man stets, die Bedeutung von Sport für die Entwicklung des Kindes zu unterschätzen. "Uns war wichtig, dass Marcel etwas macht, das ihm Freude bereitet. Und beim Schwimmen hatte er vom ersten Tag an so viel Spaß, dass wir ihn sofort zum SSC Reinickendorf geschickt haben."
Auch Julia Benz, Erzieherin und Hortkoordinatorin an der Schule, ist von der Bedeutung solcher Veranstaltungen überzeugt: "Es hört sich wie ein Klischee an, stimmt aber. Mit solchen Aktionen zeigen wir den Kindern, was es alles für tolle Dinge gibt, die man in der Freizeit unternehmen kann. Und damit holt man sie im wahrsten Wortsinn von der Straße." Entgegen der öffentlichen Wahrnehmung spricht auch sie von sehr engagierten Eltern im Umfeld der Grundschule am Schäfersee und ist überzeugt davon, dass ein Großteil der Kinder ihrer Schule entweder bereits einem Sportverein angehört oder demnächst - nicht zuletzt aufgrund solcher Aktionen, die fortgeführt werden sollen - angehören wird.
Und während sich die vier Spieler vom Verein VC Olympia Berlin, dem Bundesstützpunkt Nachwuchs des Deutschen Volleyball-Verbands in Hohenschönhausen, mit den Kindern beschäftigten, freute sich auch VCO-Geschäftsführer Thomas Jahn über diesen Tag: "Wir wollen den Kindern demonstrieren, was mit Fleiß und Einsatz alles zu erreichen ist. Und natürlich wollen wir auch unseren Sport und seine Faszination bekannter machen." Insbesondere in einer Großstadt mit vielen Konkurrenzangeboten sei eine nicht ganz so prominente Sportart darauf angewiesen, sich Kindern in diesem Rahmen zu präsentieren.
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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