719 Stromsperren in Reinickendorf

Reinickendorf. 719 Haushalte im Bezirk waren im vergangenen Jahr von einer Stromsperre betroffen. Berlinweit lag die Zahl bei 12 550, wie die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe auf eine Anfrage mehrerer Abgeordneter der Linkspartei und der Grünen mitteilte. Weniger Stromsperren als in Reinickendorf gab es nur noch in Steglitz-Zehlendorf (454). Die meisten Stromsperren erfolgten in Mitte (1694), danach folgt mit großem Abstand Friedrichshain-Kreuzberg (1290). Der Zahlungsrückstand der Betroffenen, denen von Vattenfall eine Stromsperrung angekündigt wurde, lag 2021 berlinweit durchschnittlich bei knapp unter 300 Euro. Kai Bartosch, Sprecherin für Soziales und Teilhabe der Linksfraktion in der BVV Reinickendorf erklärt dazu: „Hinter jeder Stromsperre steht ein Leben, eine Familie, ein Schicksal. Das ist besonders schlimm, wenn es mehrheitlich Menschen trifft, die sich ohnehin schon in der Grundversorgung befinden.“ Der Senat hat sich zum Ziel gesetzt, Strom- und Gassperren zu verringern. Die Linke fordert ein Verbot von Stromsperren. Die Zahlungsausfälle sollten von den Sozialleistungsträgern übernommen werden. Außerdem müssten die Regelsätze den gestiegenen Preisen angepasst werden. Das könne aber nur auf Bundesebene geschehen. tf

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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