Versorgung variiert stark in den Ortsteilen
Die Ärztedichte in Reinickendorf weist große Unterschiede auf

Laut Statistik gib es in Tegel eine weit überdurchschnittliche Anzahl an Hausärzten. Borsigwalde, Wittenau und Waidmannslust weisen auch noch eine Versorgung jenseits von 100 Prozent aus. Alle anderen Ortsteile in Reinickendorf liegen indes unter diesem Wert.

Die Gesamtversorgung im Bezirk Reinickendorf liegt bei 98,06 Prozent, also knapp unter dem geforderten Wert. Aber es gibt große Unterschiede. Dem Spitzenreiter Tegel (158,9 Prozent Versorgungsgrad) steht auf der anderen Seite Konradshöhe mit lediglich 52,05 Prozent gegenüber. All diese Zahlen teilte die Senatsgesundheitsverwaltung auf eine Anfrage der SPD-Abgeordneten Bettina König mit.

Konradshöhe hat zum Beispiel knapp über 6000 Einwohner aber nur zwei Ärzte. Im benachbarten Heiligensee (gut 18 000 Einwohner) sind es sieben, was einen unterdurchschnittlichen Versorgungsgrad von 61,89 Prozent ergibt. In Borsigwalde praktizieren dagegen sieben Hausärzte (bei knapp 7000 Einwohnern). Die Medizinerversorgung liegt somit bei 139,06 Prozent.

Die unterschiedliche Ärztedichte lässt sich in absehbarer Zeit wohl kaum verändern. Laut der Senatsverwaltung ergibt sich die Versorungsdichte über Planungsräume. Reinickendorf gehört dabei zu den mit Abstand größten in Berlin. Er umfasst neun der zwölf Bezirke. Nicht dazu gehören Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick. Dort gebe es insgesamt einen Versorgungsgrad von 114,8 Prozent. Ab einem Wert von 110 Prozent werde ein Planungsbereich grundsätzlich gesperrt und in der Regel dann keine neuen Zulassungen mehr verteilt. „Zuerst müsste ein bereits niedergelassener Arzt seine Zulassung zurückgeben“, erläuterte Gesundheitsstaatssekretärin Ellen Haußdörfer (SPD). Verlegungen innerhalb des Planungsbereichs wären zwar möglich, seien aber nur in gleiche oder geringer versorgte Verwaltungsbezirke genehmigungsfähig. Verwiesen wurde außerdem darauf, dass die Sicherstellung der ambulanten Versorgung den Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) obliege. Mögliche gesetzliche Änderungen könne nur der Bund auf den Weg bringen.

Bettina König erwartet jetzt von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) eine Reaktion. Mit dem Schwerpunkt in unterversorgten Ortsteilen sollten KV-Praxen eröffnet werden. Denn insbesondere für ältere oder mobilitätseingeschränkte Patientinnen und Patienten sei es ein großes Problem, wenn einzelne Ortsteile deutlich unterversorgt seien.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 537× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 825× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 803× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.183× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.