Corona ist nicht weg
Die Inzidenzzahlen in Reinickendorf sind berlinweit mit am höchsten

Mitarbeiter aus dem Corona-Lagezentrum mit dem bisherigen Stadtrat Uwe Brockhausen (SPD, Bildmitte). | Foto:  Bezirksamt Reinickendorf
  • Mitarbeiter aus dem Corona-Lagezentrum mit dem bisherigen Stadtrat Uwe Brockhausen (SPD, Bildmitte).
  • Foto: Bezirksamt Reinickendorf
  • hochgeladen von Thomas Frey

Der neuen Bezirksverordnetenversammlung (BVV) liegen vor ihrer Konstituierung am 4. November mehrere Anfragen vor. Darin geht es um Korruptionsvorwürfe im Fachbereich Straßenbau, den Pannen im Bezirk bei der September-Wahl - und wieder einmal um Corona.

Die Pandemie hat in den vergangenen eineinhalb Jahren schon die Arbeit der alten BVV massiv bestimmt. Und sie wird wahrscheinlich auch ein wiederkehrendes Thema der neuen BVV sein. Reinickendorf rangierte zuletzt bei den Inzidenzzahlen auf den vorderen Plätzen der Berliner Bezirke. Stand Ende Oktober wurde ein Wert um die 160 Neuinfizierten pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen ermittelt. Nur die Bezirke Friedrichshain-Kreuzberg, Mitte und Neukölln lagen noch darüber. Treptow-Köpenick, Marzahn-Hellersdorf und Lichtenberg wiesen dagegen eine Inzidenz unter 90 auf. Auch in Steglitz-Zehlendorf war sie noch im zweistelligen Bereich. Der Berliner Mittelwert wurde mit etwas mehr als 130 angegeben. Reinickendorf lag klar darüber.

Eine Antwort auf die Corona-Anfrage, die der inzwischen ausgeschiedene und zuletzt fraktionslose Bezirksverodnete Dirk Steffel gestellt hatte, kann deshalb bereits beantwortet werden, ohne den Ausführugen aus dem Bezirksamt vorzugreifen. "Wie haben sich die Zahlen der Corona-Erkrankungen seit dem Sommer entwickelt?", wollte er wissen. Sie gingen drastisch nach oben. Tendierten im Juni und Juli die Inzidenzzahlen fast gegen Null, hat sich das spätestens mit dem Ende der Sommerferien verändert. Einen weiteren Schub gab es zuletzt parallel zu den Herbstferien.

Dass der Bezirk Reinickendorf mit die höchste Zahl an Neuinfizierten hat, könnte an der relativ großen Impfzurückhaltung liegen. So war ein mobiles Impfwochenende in der Mark-Twain-Grundschule an der Auguste-Viktoria-Allee im Juni eigentlich nur für die Bewohner im Gebiet Reinickendorf-West gedacht. Die Nachfrage war jedoch so gering, dass schon wenige Stunden nach dem Beginn das Impfangebot auf alle Einwohner von Reinickendorf und wenig später sogar auf ganz Berlin ausgeweitet wurde. Trotzdem blieben am Ende Impfdosen übrig.

Als Reaktion auf die steigenden Zahlen wurde das Corona-Lagezentrum im Gesundheitsamt bereits im August personell aufgestockt. Mitarbeiter aus anderen Bereichen unterstützen dort die Kontaktverfolgung zu Lasten anderer Aufgaben.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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