Reinickendorf sucht dringend Pflegeeltern
Mit deutlich höheren Pauschalen sollen mehr Menschen für diese Arbeit gewonnen werden

Das diesjährige Treffen der Pflegeeltern und Pflegekinder beim Kanu-Club Borussia. | Foto:  Bezirksamt Reinickendorf
  • Das diesjährige Treffen der Pflegeeltern und Pflegekinder beim Kanu-Club Borussia.
  • Foto: Bezirksamt Reinickendorf
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In Reinickendorf hat das Bezirksamt für knapp 60 Kinder eine sowohl befristete als auch unbefristete Pflegefamilie gesucht. Nicht durchgehend mit Erfolg. 14 Kinder fanden kein neues Zuhause im Bezirk.

Um diese Aufgabe für mehr Menschen attraktiver zu machen, gibt es jetzt mehr Geld. Seit September erhalten Pflegeeltern für die Altersgruppe der Null- bis Sechsjährigen ein Erziehungsgeld von 420 Euro im Monat. Zuvor waren es 300 Euro. Die Pauschale für materielle Aufwendungen ist von 399 Euro auf 603 Euro gestiegen. Noch deutlicher fiel die Erhöhung aus, wenn sich jemand zur befristeten Aufnahme von Kindern für drei bis sechs Monate bereit erklärt. Statt 480 gibt es dafür jetzt 1470 Euro. Und schließlich erhalten Menschen, die sich dazu entschließen, Pflegeeltern zu werden, einen zusätzlichen Startbonus von 924 Euro. Er gilt bis Ende 2025. Der gestiegene finanzielle Anreiz, so die Hoffnung auch der Akquise-Gruppe Kindertagespflege und Pflegekinderhilfe in Reinickendorf, soll für zusätzliche Interessierte sorgen.

Für viele Pflegeeltern geht es aber nicht nur um Geld, sondern auch um Wertschätzung. Gerade darum bemüht sich der Bezirk Reinickendorf schon lange. Dies wird von den Familien positiv registriert, was auch in einer Reportage der Berliner Woche zu diesem Thema im vergangenen September deutlich geäußert wurde. Um das Engagement zu würdigen, lädt die Akquise-Gruppe einmal im Jahr zu einem Fest ein, das zuletzt am 20. September auf dem Gelände des Kanu-Clubs Borussia an der Scharfenberger Straße stattfand.

Knapp 70 Gäste hätten daran teilgenommen, teilte das Bezirksamt mit. Auch bei dem Fest hätten die Erhöhungen der Pauschalen und der Start-Bonus eine Rolle gespielt. Berlin sei lange Schlusslicht bei der Vergütung von Pflegeeltern gewesen, erklärte Jugendstadtrat Alexander Ewers (SPD). Jetzt werde diese wichtige Arbeit endlich vergleichbar wie in anderen Bundesländern vergütet und das mache ihm Hoffnung. „Ich möchte die Reinickendorferinnen und Reinickendorfer ermutigen, sich bei unserer Pflegekinderhilfe zu melden.“

Interessierte finden weitere Informationen, unter anderem auch über Voraussetzungen und Vorgaben auf der Homepage des Verbunds für Pflegekinder Reinickendorf www.verbund-fuer-pflegekinder.de.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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