Neue Gesichter im Quartiersrat: Kurzportraits von zwei Neulingen
Reinickendorf. Am 17. Oktober wurden acht Anwohner in den Quartiersrat des Lettekiezes gewählt.
Zwei dieser frisch Gewählten sind Silke Lehmann und Florian Sick. Sie sind zukünftig feste Vertreter im Rat und haben ein Mitspracherecht bei vielen baulichen Veränderungen im Kiez. Der wichtigste Punkt ihrer neuen Aufgaben: Abstimmen über Projekte mit einem Volumen von mehr als 5000 Euro.
Für Beide ist es das erste Amt dieser Art. Mit welchen Vorstellungen und Zielen gehen sie an diese Aufgabe?
Silke Lehmann, Jahrgang 1968, lebt seit 2006 im Lettekiez. Beruflich hat sie mit psychisch Kranken zu tun. Sie ließ sich in den Quartiersrat wählen, um Einfluss auf die Entwicklung des Kiezes nehmen zu können. „Ich möchte gern zeigen, dass ‚finanziell nicht so gut gestellt sein‘ nicht immer gleichbedeutend mit dumm, faul oder asozial ist.“ Es gäbe so viele schlummernde Ressourcen bei den Menschen hier im Kiez. Man müsse es nur schaffen, diese zu aktivieren. Vom neugewählten Quartiersrat wünscht sich Silke Lehmann, dass dieser Projekte findet, der die Anwohner begeistert. Zum Mitmachen wolle sie anregen und das Wohnumfeld verbessern. Engagement, Eigeninitiative und Eigenverantwortung der Menschen im Kiez sind aus ihrer Sicht der Grundsatz dafür. Ziel sollte es sein, den Kiez mit seinen derzeitigen Bewohnern zu erhalten und zu verschönern. Weiterhin engagiert sich die Endvierzigerin für den „Mieterprotest Lettekiez“. Die Initiative fürchtet eine Gentrifizierungswelle durch das private Wohnungsbauunternehmen Vonovia. Diese plant im Kiez eine großflächige Modernisierung von 622 Wohnungen. Ein Teil der entstehenden Kosten könnte auf die Mieter umgelegt werden. Das Bündnis sieht den sozialen Frieden im Kiez in Gefahr. Weitere Informationen zum Bündnis gibt es unter www.mieterprotest-lettekiez.net.
Der 20-jährige Florian Sick ist ein echtes Kiezeigengewächs. Seit seiner Geburt lebt der junge Mann vor Ort. Als angehender Erzieher hat er einen ganz besonderen Blick auf die Bedürfnisse der Kleinsten im Lettekiez. „In meinen Augen hat sich der Kiez mit den neuen Angeboten an Spielplätzen positiv verändert.“ Diesen Weg möchte Sick mit dem Quartiersrat gerne weitergehen und seinen Teil zur Verschönerung seiner Heimat beitragen. Er findet es „cool“, dass junge Leute die Chance haben, sich im Quartiersrat einzubringen und selber aktiv mitgestalten dürfen. Florian Sick hofft viele Projekte zum Laufen zu bringen, die alle Altersklassen gleichermaßen begeistern. Pläne hat er bereits. Diese möchte er dann zeitnah innerhalb des Rates vorstellen. gw
Autor:Georg Wolf aus Mitte |
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