Erst Gebäudecheck, dann Investorensuche
Stresstest für das Stadtbad Steglitz
Seit 16 Jahren ist das Stadtbad Steglitz trocken gelegt und geschlossen. In den nächsten Monaten soll sich entscheiden, in welcher Form, das unter Denkmalschutz stehende Gebäude künftig genutzt wird.
Zuletzt hatten Studierende der Beuth Hochschule für Technik Berlin Nutzungsvorschlägen für das in diesem Jahr 110 Jahre alt werdende Jugendstilbad entwickelt. „Wir haben im Wintersemester 2017-18 Nutzungs- und Entwurfskonzepte zur Revitalisierung des Stadtbades Steglitz mit Architekturstudierenden bearbeitet“, erklärt Mara Pinardi, Professorin für Denkmalpflege und Bauen im Bestand an der Beuth Hochschule für Technik Berlin.
Von den Architektur-Studierenden wurden sowohl Konzepte mit Beibehaltung der Badenutzung als auch zur Umnutzung des Bades erarbeitet. Die Studierenden entwickelten Pläne für den Erhalt des Badbetriebes mit einem Reha-Zentrum, einer Kurstätte mit Bad inklusive Ernährungsberatung, einem Kunsttherapiezentrum mit Schwimmtherapie oder einer Freizeitstätte für Senioren und Veranstaltungen im Kesselhaus. Im Rahmen der Umnutzungsvorschläge wurden Pläne zu Co-Working-Spaces mit Spa oder Creative Playground mit Sport und Sauna, einem Freizeit- und Eventzentrum mit Klub im Kesselhaus, einer Musikschule, Volkshochschule, Bibliothek sowie einem Kunst- oder Event- und Kongresszentrum geschmiedet. „Unser Projekt ist abgeschlossen. Das weitere Verfahren wird von der BIM koordiniert“, sagt Pinardi. Die BIM, die im Auftrag des Landes Berlin agiert, führt derzeit eine Bestandsaufnahme des Gebäudes durch. „Dabei werden Statik und die technische Ausstattung ins Visier genommen“, so die BIM. Interessenten und Investoren müssten wissen, mit welchem Bestand und Material sie arbeiten und mit welchen Sanierungskosten sie zu kalkulieren haben. Im Herbst soll dann die Suche nach einem Investor mithilfe eines so genannten Interessenbekundungsverfahren beginnen. Es könne bis zu sechs Monate dauern. Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus der Senatsverwaltung, Bezirksverordneten, dem Landesdenkmalamt oder der Senatskanzlei, soll die dann eingereichten Konzepte bewerten.
Die Kriterien, nach denen die Gewinner und ihr Projekt ermittelt werden, seien noch nicht in Stein gemeißelt. „Diese werden erst im Laufe des Interessenbekundungsverfahren bestimmt“, erklärt die BIM.
Autor:Mia Bavandi aus Reinickendorf |
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