Wasser marsch! In Reinickendorfer sind insgesamt 13 Brunnen in Betrieb
Reinickendorf. Ein hübscher Brunnen wertet nahezu jeden Stadtplatz auf, im Sommer sorgt das sprudelnde Nass obendrein für Abkühlung. Auch die 13 Reinickendorfer Wasserspiele sind jetzt wieder in Betrieb.
Der symbolische Startschuss für die Brunnensaison 2017 in Reinickendorf fiel am 2. Mai auf dem Franz-Neumann-Platz – bei weit herbstlicheren Temperaturen als der Wonnemonat üblicherweise bringt. Doch davon ließen sich Bürgermeister Frank Balzer und Baustadträtin Katrin Schultze-Bernd (beide CDU) nicht abhalten: Gemeinsam drückten sie aufs rote Knöpfchen, worauf die Fontänen des Springbrunnens an der Markstraße ihren langen Winterschlaf beendeten. Bis zum Oktober sprudeln sie nun täglich von 10 bis 20 Uhr. Die Laufzeit gilt für alle 13 Anlagen im Fuchsbezirk, zu denen unter anderem die Kugelläuferin und die große Fontäne in Frohnau, der Wasserfall im Steinbergpark, der Fontanebogen und der Brunnen auf dem Stadtplatz im Märkischen Viertel zählen. Selbst das 10.000 Quadratmeter große Flachwasserbecken vor der Humboldt-Bibliothek in Tegel trägt offiziell die Bezeichnung Brunnen.
Aktbronzen mit Fontänen
Das Wasserspiel auf dem Franz-Neumann-Platz ist Mitte der 1980er Jahre quasi mit dem neu gestalteten Stadtplatz entstanden, der Entwurf stammt vom Künstler Karol Broniatowski. Passend zur dreieckigen Form der Fläche zwischen Mark- und Residenzstraße besteht der Brunnen aus drei terrassenförmig, zu einem Dreieck zusammengefügten, Granitbecken. Jeweils eine lebensgroße weibliche Aktbronze sitzt, kniet beziehungsweise liegt darin auf einem Sockel – neben jeder Figur sprudeln Fontänen. Deren Wasser fließt über Stufen bis zu einem vorgelagerten Abfluss.
Wie die Becken mit den nackten Bronzedamen müssen sämtliche Brunnen regelmäßig gesäubert, gewartet, bisweilen auch repariert und natürlich betrieben werden. Rund 80.000 Euro kostet die Bewirtschaftung aller Reinickendorfer Anlagen im Jahr – eine Summe, die der Bezirk bislang nicht selbst aufbringen musste. Stattdessen hat sich die Außenwerbefirma Ströer um die Anlagen gekümmert und auch die Betriebskosten gezahlt. Im Gegenzug stellte der Bezirk dem Unternehmen Werbeflächen zur Verfügung. Doch diese Verträge sind nach dem Willen des Senats nicht erneuert worden; wer die Wasserspiele in Zukunft finanziert, ist derzeit noch ungewiss. „Eigentlich hat das Modell sehr gut funktioniert“, sagt Stadträtin Katrin Schultze-Berndt. „Jeder Bezirk hat ja zugesehen, dass die Außenwerbung mit Augenmaß geschieht. Nun müssen wir schauen, wie es weitergeht und können nur hoffen und appellieren, dass sich ein neuer Partner findet.“ bm
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
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