Feuerlöscher, Lastenräder und ein Video-Aufruf
Wo und auf welche Weise Menschen aus der Ukraine in Reinickendorf geholfen wird
Die Hilfsbereitschaft für die Menschen aus und in der Ukraine ist ungebrochen. Und Reinickendorf wird mit dem Schicksal der Kriegsflüchtlinge auch weiter ganz direkt konfrontiert sein.
Ankunft in Tegel. Auf dem ehemaligen Flughafengelände wird ein sogenanntes Willkommenszentrum für ukrainische Flüchtlinge eingerichtet. Als erstes wurde eine Notunterkunft mit zunächst 500 Betten eröffnet. Ein Ankunftszentrum sowie weitere Übernachtungsplätze folgen als nächstes. Täglich sollen mehr als 10 000 Geflüchtete betreut werden. Betreiber ist das Rote Kreuz.
Bisherige Ankunft. Die Zahl der Geflüchteten, die täglich in Berlin ankommen, bewegt sich seit Anfang März täglich im fünfstelligen Bereich. Eine der ersten Anlaufstellen ist das Ankunftszentrum auf dem Gelände der ehemaligen Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik an der Oranienburger Straße. Auf dem Hauptweg ist seither ein Kommen und Gehen. An der Seite wurden Behelfstoiletten aufgestellt. Vor der Aufnahme muss eine Sperre passiert werden. Am Eingang stehen Polizeiwagen. Auf dem Areal wurden weitere Übernachtungsmöglichkeiten geschaffen. Die meisten Menschen werden aber in andere inzwischen entstandene oder reaktivierte Unterkünfte verteilt.
Schlafplatz in Kirchen. Unterkunft gibt es auch in vielen Privathaushalten oder in mittlerweile rund einem Dutzend Reinickendorfer Kirchengemeinden. Das Angebot richte sich an Geflüchtete, die kurzfristig und zeitlich begrenzt einen Übernachtungsplatz brauchen, weil sie zum Beispiel erst spät am Abend in Berlin angekommen sind und nirgendwo anders Ausnahme gefunden haben, erklärte die evangelische Kirchengemeinde Frohnau.
Betreut werden sie von freiwilligen Helfern. Gerade hier braucht es weitere Unterstützung. Benötigt werden Menschen, die Lebensmittel oder andere Hilfsmittel besorgen oder die Geflüchteten vor Ort versorgen. Wer mitmachen möchte, wird gebeten, sich direkt an die entsprechende örtliche Kirchengemeinde zu wenden. Kontakt und Ansprechpartner findet man auf www.kirchenkreis-reinickendorf.de.
Konvoi nach Lemberg. Dr. Andriy Lohin ist Klinikdirektor des katholischen Sheptytsky-Krankenhauses in Lemberg. Im vergangenen Herbst besuchte er das Dominikus-Krankenhaus in Hermsdorf, um über Möglichkeiten eines Austauschs und einer Partnerschaft zu sprechen. Aktuell versorgt seine Klinik Binnenflüchtlinge innerhalb der Ukraine. Bereits am 5. März ist ein erster Hilfskonvoi aus Reinickendorf in Lemberg angekommen. Ermöglicht wurde er von den Einrichtungen der Caritas-Gesundheit Berlin, dem Förderverein des Hospiz Katharinenhaus, Unternehmen aus dem Bezirk und Privatpersonen. Beladen war der Transport mit medizinischen Geräten, Medikamenten, Verbandsmaterial, auch Gebrauchsgegenstände wie Feuerlöscher. Weitere Fahrten sind geplant. Auf www.dominikus-krankenhaus-berlin.org gibt es ein YouTube-Video mit Dr. Andriy Lohin. Er bedankt sich dort für die Unterstützung und schildert die Situation in seinem Krankenhaus.
Reinickendorfer Spendenbrücke. Im Rahmen der Aktion "Spendenbrücke für die Ukraine" werden auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof Hilfsgüter gesammelt und verteilt. Dazu gibt es dezentrale Sammelstellen, die häufig von der DLRG zur Verfügung gestellt werden. Der Reinickendorfer Bezirksverband nimmt Sachspenden an seiner Geschäftsstelle in Alt-Heiligensee 39 entgegen. Die Abgabetermine finden sich unter www.reinickendorf.dlrg.de/spendenbruecke. Benötigt werden Hygieneartikel, Babybedarf, haltbare Lebensmittel, Decken, Schlafsäcke oder Medizinprodukte.
Unbürokratische Unterstützung. Das Bezirksamt gibt auf seiner Homepage auf www.berlin.de/ba-reinickendorf eine Übersicht zu Hilfsmöglichkeiten, Hilfsangeboten und dem Unterstützungsnetzwerk "Willkommen in Reinickendorf". Als "unbürokratische Unterstützung" hat das Bezirksamt dem Ankunftszentrum vier Lastenfahrräder zur Verfügung gestellt. Sie dienen vor Ort zum Transport von Kleinkindern und Gepäckstücken.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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