Debatte um Drogenhilfe im Schäferseepark
Zieht der Einsatz des Trägers Fixpunkt noch mehr Dealer und Drogenabhängige an?

Der Eingang zum Schäferseepark ist zum Treffpunkt von Drogenabhängigen geworden. | Foto:  Thomas Frey
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Im Schäferseepark und am Franz-Neumann-Platz sind Drogenkonsum und Drogenhandel ein Problem. Mehrere Organisationen sind dort bereits in der Suchtberatung tätig. Ein weiterer Träger, der Fixpunkt, kommt jetzt hinzu.

Gesundheits- und Sozialstadtrat Uwe Brockhausen (SPD) erklärte auf der Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 13. November, dass dafür Finanzmittel aus dem Berliner Sicherheitsprojekt zur Verfügung stünden. Der Träger Fixpunkt sei spezialisiert auf die Arbeit mit Drogenabhängigen im öffentlichen Raum. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden aufsuchende Sozialarbeit leisten, also die Menschen direkt ansprechen. Der Verein habe den Zuschlag über ein Auswahlverfahren bekommen.

Brockhausen hatte auf eine Einwohneranfrage von Carmen-Sylvia Schiemann geantwortet. Sie hatte bei ihrer Anfrage darauf verwiesen, dass es auf dem Franz-Neumann-Platz bereits eine Suchtberatung von „Teen Challenge“ unter dem Dach der "Help-Stiftung" gebe. Außerdem erwähnte sie in ihrer schriftlichen Begründung eine im Kiez tätige Ärztin, die im Bereich Drogenabhängigkeit arbeite. Dass mit Fixpunkt ein weiterer Akteur auftrete, habe nicht nur sie „mit einiger Skepsis“ zur Kenntnis genommen.

In ähnliche Richtung zielte die mündliche Anfrage der CDU-Bezirksverordneten Klaudyna Droske. Sie wollte vor allem die Kriterien bei der Ausschreibung wissen. Uwe Brockhausen nannte in seiner Antwort unter anderem Erfahrungen und Kenntnisse mit drogenabhängigen und obdachlosen Menschen, ebenso wie Kenntnisse mobiler Sozialarbeit oder bei der trägerübergreifenden Vernetzung. Fixpunkt habe unter allen Bewerbern klar am besten abgeschnitten, erklärte der Stadtrat. Soviel könne er sagen, ohne interne Details des Verfahrens preiszugeben. Die Ausschreibung sei durch seine Gesundheitsabteilung durchgeführt worden, sie habe hier die alleinige Zuständigkeit.

Widerspruch gab es von ihm auch bei der Befürchtung, Fixpunkt gehe es weniger darum, Süchtige von Drogen wegzubekommen, als vielmehr, ihnen einen gefahrloseren Konsum zu ermöglichen, etwa durch das Verteilen von sterilen Spritzen. Das gehöre zur gesundheitlichen Versorgung, erläuterte Uwe Brockhausen. Die Aufgabe auch dieses Trägers sei aber, Menschen aus dem Milieu herauszuholen. Die Tätigkeit von Fixpunkt am Schäfersee wirke deshalb nicht als „Magnet“, der weitere Abhängige dorthin bringe. „Eine solche Magnetfunktion haben eher die Dealer“.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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