BFC Alemannia 1890: Große Veränderungen im Vorstand und Kader
"Wir haben für unsere Männer, 1. und 2. Mannschaft, einen Etat von 17 000 Euro zur Verfügung. Wenn der ausreichen sollte, um in die Berlin-Liga aufzusteigen, dann spielen wir im nächsten Jahr in Berlins höchster Spielklasse. Sollte er aber dazu führen, dass wir in die Bezirksliga absteigen, dann spielen wir halt nur Bezirksliga. Alles ist möglich", sagt BFC-Präsidiumsmitglied und Schatzmeister Wolfgang Gröbe: "Ich persönlich denke aber, dass es auch in der neuen Saison sehr, sehr schwer werden wird." Betrachtet man die Leistungen der letzten vier Spielzeiten, in die der Traditionsklub mit großen Erwartungen gegangen, aber nicht über Platz 11 hinausgekommen war, ist Gröbes Aussage verständlich. So war auch die letzte Saison alles andere als vergnügungssteuerpflichtig: "Wir sind mal wieder knapp über dem Strich gelandet, mehr aber auch nicht", blickt Gröbe nüchtern zurück. "Allerdings hatten wir - um ehrlich zu sein - das große Glück, dass es mit den Absteigern Spandau 06, Hürriyet und Trabzonspor drei deutlich schwächere Teams gab, sodass wir den Klassenerhalt trotz überschaubarer Leistungen relativ frühzeitig sicher hatten."
Die neue Ausrichtung beim BFC habe, so Gröbe, auch viel mit den Veränderungen im Vorstand zu tun: Klaus Basikow hatte aus gesundheitlichen Gründen den Abteilungsvorsitz im Januar abgegeben. Neuer Erster Vorsitzender ist Volker Fischer, sein Stellvertreter heißt Thomas Haynes. Mit Florian Widera und Christian Schwerdtner gibt es gleich zwei neue Trainer, die gleichberechtigt die Geschicke des Teams leiten werden. Beide haben selber mal bei den Alemannen gespielt und kennen die Strukturen im Verein recht gut.
Allerdings verliert der BFC mit Benjamin Zielske, Sven Porschatis und Ricky Toure drei wichtige Spieler, mit den Brüdern Manuel und Rafael Fekri zudem zwei junge und talentierte Kicker. Diese Abgänge zu kompensieren, wird nicht leicht. Doch auch bei der Bildung des neuen Kaders geht der BFC inzwischen andere Wege: "In der Vergangenheit gab es bei uns immer wieder Grüppchenbildungen innerhalb der Mannschaft. Das wir es künftig nicht mehr geben", sagt Gröbe. "Die neuen Spieler haben keine großen Namen. Und sportlich mögen sie auch etwas schwächer als ihre Vorgänger sein. Aber sie passen ins Team und haben Spaß, miteinander Fußball zu spielen. Das ist für uns momentan das Wichtigste."
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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