Halbzeit bei der Sanierung
Das Paracelsus-Bad bleibt noch bis Herbst 2023 geschlossen
Seit rund drei Jahren ist das Paracelsus-Bad geschlossen und Baustelle. Weitere eineinhalb Jahre wird der jetzige Zustand noch andauern.
Im Herbst 2023 sollen die Arbeiten laut Bauplanung enden, sagte Christian Hammerich, Leiter des Bereich Bädermanagement bei den Berliner Bäder-Betrieben (BBB) Ende Februar im Sportausschuss. Allerdings werde danach nicht sofort wieder eröffnet. Denn auch nach der Sanierung wären noch "verschiedene Prozesse" nötig.
Das Bauprojekt habe sich "sehr entwickelt" umschrieb der Bädermanagement-Chef die Tatsache, dass auch in diesem Fall ursprüngliche Planungen schnell an die Realität angepasst werden mussten. Das Ausmaß der Schäden sei erst nach Beginn der Arbeiten deutlich geworden. Heizung, Lüftung, Trink- und Abwasserleitungen waren auszutauschen, auch größere Leitungsstränge mussten zum Teil erneuert werden. Dies galt auch für das Dach. Außerdem musste ein zweiter Fluchtweg angelegt werden. Und Schadstoffe wurden natürlich ebenfalls entdeckt. Die wären "nach allem menschlichen und technischen Ermessen“ sämtlich entfernt. Ohnehin entstand nach Hammerichs Ausführungen der Eindruck, als wäre das zwischen 1957 und 1960 als erste Schwimmhalle nach dem Krieg entstandene Paracelsus-Bad bis auf die Grundmauern entkernt worden. Er umschrieb das als "tief in die Bausubstanz eingreifen".
17,3 Millionen Euro investierten die Bäder-Betriebe in die Sanierung. An der Höhe der Kosten habe sich nichts geändert, erklärte der Bäder-Manager. Zumindest gebe es derzeit "keine neuen Erkenntnisse die sich in Euro bewerten lassen". Allerdings gebe es einige Unwägbarkeiten, wie er höhere Materialkosten, ein Preisanstieg bei den Auftragnehmern sowie gestörte Lieferketten. Schon deshalb wisse niemand, ob die 17,3 Millionen am Ende wirklich ausreichend seien.
Klar scheint dagegen, dass es über die Mega-Sanierung hinaus keine weiteren Arbeiten am Paracelsus-Bad geben wird. Damit wird es wohl nicht zum Bau des im vergangenen Jahr geforderten Schwimmbecken im Außenbereich kommen. Die Bäder-Betriebe halten die Idee zwar für grundsätzlich gut. "Das würde dem Bad sehr gut tun", erklärte Hammerich. Allerdings gebe es derzeit keine finanziellen Mittel. Die Neugestaltung des Außenbereichs müsste zudem erst noch geplant werden. Es existierten bislang nur erste Vorlagen, die eher den Charakter unverbindliche "Skizzen" hätten.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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