Erfolg für Sportler, Bürger und Stadt
Reinickendorf. Der Reinickendorfer CDU-Abgeordnete Tim-Christopher Zeelen setzt sich dafür ein, dass die Stadt ihr Interesse für Olympische Spiele 2024 oder 2028 vor der Entscheidung der Mitgliederversammlung des deutschen Olympiakomitees am 21. März artikuliert.
Zum Gespräch am Tegeler See hat Tim-Christopher Zeelen einen Mann mitgebracht, der Olympia-Begeisterung pur ausstrahlt. "Olympia in Berlin wäre eine grandiose Sache", sagt Niels Grunenberg. Der 39-jährige holte bei den Paralympics in London 2012 eine Silbermedaille im Schwimmen. Zeelen sah ihn in den Vorentscheidungen, zum Finale saß Zeelen schon wieder im Flugzeug auf dem Weg nach Berlin. Dort sah er, stellvertretender Vorsitzender im Sportausschuss des Abgeordnetenhauses, irgendwann Grunenberg an einer Ampel im Auto neben sich. Zellen hupte ihn an, und quasi seitdem sind sie Freunde.
Grunenberg wuchs in Konradshöhe auf, lernte bei den Wasserratten das Schwimmen. Sportlich war er immer, bis er mit 21 Jahren einen Mountainbike-Unfall hatte. Seitdem ist er querschnittgelähmt. Es dauerte Jahre, bis er wieder mit dem Sport begann. Doch das machte er konsequent, bis er 2012 in London auf die Siegertreppe kam. So gut wie täglich fährt er von seiner Wohnung am Tegeler Hafen ins Sportforum Hohenschönhausen zum Training, und pendelt zugleich zwischen Berlin und London - seit den Paralympics hat er dort eine Freundin.
In seinem ursprünglichen Beruf wird der studierte Bauingenieur nicht mehr arbeiten. Wenn er die aktive Schwimmerkarriere aufgibt, wird er als Trainer oder Personal Coach arbeiten. Vielleicht auch 2024 oder 2028 bei den Olympischen Spielen in Berlin. "Kinder brauchen Vorbilder", sagt er. Wenn er ihnen seine Silbermedaille zeigt, wollen die gleich zum Training. Und natürlich haben die Paralympics viel für die Barrierefreiheit im Alltag getan, ist sich Grunenberg sicher.
So sieht auch Zeelen die gesellschaftliche Bedeutung des Sports. Olympia in Berlin würde zunächst bedeuten, dass viele Sportstätten in der Stadt umgesetzt würden. Auch Reinickendorf würde profitieren, mit Wettkämpfen auf dem Tegeler See, in Lübars, auf dem dann vermutlich geschlossenen ehemaligen Flughafen Tegel. Zumal es für die Stadt nicht zu teuer wird: "Wenn Berlin dafür zwei Milliarden Euro ausgibt, kommt davon eine vom Bund", sagt Zeelen. Nur über das Olympische Dorf müsse man noch reden. Wenn es in Tegel als künftiges Wohnquartier genutzt wird, könnte es Probleme mit der Nachnutzung des Flughafenareals für neue Industrien geben. Aber man könne doch auch im Zentrum der Stadt so etwas schaffen, und damit später auch günstige Wohnungen zum Beispiel nahe am Alexanderplatz, meint Zeelen.
Christian Schindler / CS
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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