Ein paar graue Haare mehr
Füchse-Abstiegskampf hat viel Kraft gekostet
Die Füchse Berlin haben sich in der soeben zu Ende gegangenen Saison der Berlin-Liga in einem packenden Abstiegskampf am letzten Spieltag retten können. Berliner Woche-Reporter Michael Nittel sprach mit Füchse-Trainer Guido Perschk über kräftezehrende letzte Wochen, die Gründe für den Klassenerhalt und die Zukunft.
Wie viele graue Haare haben Sie in der Rückrunde bekommen?
Guido Perschk: Diese Saison hat mich definitiv zwei Menschenleben gekostet. Ja, in der Tat: Vermutlich bin ich in den letzten Wochen auch ein bisschen grauer geworden. Es ist wirklich gut, dass diese Saison endlich vorbei ist.
Hand aufs Herz. Gab es irgendeinen Moment, in dem Sie gedacht haben: Verdammt, wir steigen ab?
Guido Perschk: Dass es eng wird, war uns allen bewusst. Und dass auch ich permanent den Rechenschieber im Kopf hatte, ist auch klar. Wenn es so einen Moment gegeben haben mag, dann vielleicht im letzten Spiel, als Dersimspor eine richtig gute Chance hatte, in Führung zu gehen. Wenn der reingeht, dann kann alles passieren. Aber es ist ja nicht so, dass ich während so eines Spiels viel Zeit hätte, mir darüber Gedanken zu machen.
Sie haben in den letzten Wochen viel Optimismus verbreitet. War das pure Überzeugung oder doch nur das Pfeifen im Wald?
Guido Perschk: Ich habe tatsächlich daran geglaubt, weil die Jungs in der Rückrunde prima mitgezogen und ihre Sache wirklich sehr ordentlich gemacht haben.
Was hat letztlich den Ausschlag geben, dass Sie den Klassenerhalt geschafft haben?
Guido Perschk: Ich denke, dass da viele Dinge zusammen gekommen sind. Wir haben besser verteidigt, waren in bestimmten Abläufen einfach sicherer. Die Jungs haben sich alle ein bisschen weiterentwickelt. Und alle waren richtig heiß darauf, in der Berlin-Liga zu bleiben.
"Ja, ich werde bleiben."
Werden Sie über diese Saison hinaus Trainer bei den Füchsen bleiben?
Guido Perschk: Ja, ich werde bleiben. Es fühlt sich zurzeit richtig gut an. Und ich kann das Traineramt momentan mit Familie und Beruf sehr gut vereinbaren. Es waren vermutlich die kürzesten Verhandlungen, die es jemals zwischen einem Verein und einem Trainer gegeben hat. Handschlag drauf – und gut.
Mit welcher Zielsetzung werden Sie in die neue Spielzeit gehen? Nur nicht wieder Abstiegskampf?
Guido Perschk: Jetzt ist erst einmal noch die Erschöpfung da. Aber wenn ich mit meiner Familie aus dem Urlaub zurückgekehrt bin, dann werde ich wieder heiß sein. Dann können wir auch Ziele formulieren. Nur so viel: An meinem persönlichen Ziel wird sich auch in der kommenden Saison nichts ändern: Möglichst viel aus der Mannschaft, aus jedem einzelnen Spieler herausholen. Und wenn uns das gelingt, sollte ein sorgenfreies Jahr vor uns liegen.
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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