Füchse Berlin dominieren deutschen Nachwuchshandball

Reinickendorf. Die A-Junioren der Füchse Berlin sind zum dritten Mal in Folge Deutscher Meister geworden: Der Handballnachwuchs des Reinickendorfer Traditionsklubs setzte sich im Finalrückspiel am 15. Juni mit 33:27 beim SC Magdeburg durch.

Das Hinspiel in Berlin war eine Woche zuvor mit einem 25:25-Remis ausgegangen. Bereits am 9. Juni hatten sich die B-Junioren im Sportforum Berlin den Deutschen Meistertitel durch ein 41:39-Erfolg nach Verlängerung und Siebenmeterwerfen gegen die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen gesichert. Während der Titelgewinn der B-Junioren völlig überraschend kam, waren die A-Jugendlichen der Füchse als Topfavorit in die Saison gegangen. Der Druck auf die Spieler war immens. Entsprechend schwer taten sie sich in Magdeburg. So lag das Team zwischenzeitlich schon mit fünf Toren zurück. "Umso beeindruckender, wie die Mannschaft die Nerven hatte, um die Partie letztlich doch noch souverän zu gewinnen", sagte A-Junioren-Coach und Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning.

Wie groß das Selbstbewusstsein der Füchse ist, zeigte sich schon vor dem Finalrückspiel. Bereits zu diesem Zeitpunkt waren den Spielern die Sieger-T-Shirts ausgehändigt worden. Darauf stand: Sieger zweifeln nicht, Zweifler siegen nicht. "Ich muss mir Spieler suchen, die vom Charakter her meiner Mentalität als Trainer entsprechen", so Hanning. "Sie sollten beim Stand von 25:25 kurz vor Schluss Spaß an einer solchen Situation haben und nicht vor Nervosität verkrampfen." Viele seiner Spieler seien längst zu Persönlichkeiten gereift.

Und deshalb setzen die Füchse - wie kein anderer Handball-Bundesligist - auf den Nachwuchs: Mit zwölf deutschen A- und Jugendnationalspielern hat man so viele junge Akteure im Kader wie kein anderer deutscher Verein. Denn langfristige Strategien sind im Spitzensport selten geworden. Viele Klubs setzen - unabhängig von der Sportart - lieber auf den kurzfristigen Erfolg. Bob Hanning: "Wir hatten vor kurzem katarische Investoren zu Besuch, die den Klub kaufen wollten. Wir hätten unseren Etat über Nacht von fünf auf zehn Millionen Euro verdoppelt. Damit hätten wir die Champions League gewonnen, aber auch unsere Seele verkauft. Es war eine Grundsatzfrage - und wir haben uns dagegen entschieden."

Michael Nittel / min
Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

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