Füchse-Präsident Frank Steffel über Spitzenhandball und die Freude am Breitensport
Reinickendorf. Die Handballer der Füchse Berlin sind am 22. August in die neue Saison der 1. Bundesliga gestartet. Für die Frauen beginnt die Spielzeit am 12. September. Aber die Füchse, bei denen rund 3100 Mitglieder 25 Sportarten betreiben, sind viel mehr als Handball. Berliner-Woche-Reporter Michael Nittel sprach mit Füchse-Präsident Frank Steffel.
Mit welcher Zielsetzung schicken Sie Ihre Männer in die neue Saison der DKB Handball Bundesliga?
Frank Steffel: Unser Ziel ist es, in Berlin internationalen Handball zu präsentieren. Dafür müssen wir Platz fünf oder sechs erreichen oder ein Final Four gewinnen. Wir sind natürlich realistisch genug, um zu wissen, dass das im Sport nicht immer klappen kann. Nach unserer Auffassung haben wir uns für die neue Saison verstärkt, aber natürlich muss die Mannschaft sich erst noch einspielen.
Was erwarten Sie von den Spreefüxxen, die in ihr zweites Jahr im Oberhaus der Frauen gehen werden?
Frank Steffel: Die Damen haben sich wirklich hervorragend in der besten deutschen Liga zu recht gefunden und sich ausgezeichnet präsentiert. Wenn sie das in der neuen Saison wiederholen und sich stetig weiterentwickeln, ist ein Klassenerhalt mit vielen Erfolgen nicht unrealistisch.
Die Handballerinnen haben nach der ersten Saison ein wenig die Resonanz des Berliner Publikums bemängelt. Wie könnte man Abhilfe schaffen?
Frank Steffel: Das liegt ganz bestimmt nicht an der Attraktivität der Spiele. Die Partien, die ich besucht habe, waren geprägt von hervorragendem Handballspiel, Tempo und Spannung. Viele Berliner verpassen hier leider Sport der Spitzenklasse. Es ist allgemein schwer, Sportarten neben Fußball zu etablieren – das fängt bei der Sponsorensuche an und hört bei den Besucherzahlen auf.
Können die Handballerinnen von ihren männlichen Kollegen noch etwas lernen?
Frank Steffel: Der Erfolg der A-Juniorinnen, die in die Bundesliga aufgestiegen sind, zeigt, dass eine gute Jugendarbeit auch bei den Spreefüxxen sehr wichtig ist. Der Ansatz der Füchse, eigene Gewächse zu ziehen und sie dann auch frühzeitig in die Mannschaft einzubinden und an sie zu binden, ist ein sehr erfolgversprechender. Die familiäre Atmosphäre und die Menschlichkeit, die bei uns Füchsen trotz aller Erfolge, Profisport und Spitzenklasse nie abhanden gekommen ist, sollte auch bei den Damen immer im Vordergrund stehen.
Welche Abteilung in Ihrem Verein hat Ihnen im zurückliegenden Jahr am meisten Freude bereitet und warum?
Frank Steffel: Die Freude, die ich als Präsident der Füchse habe, ist die Summe aller Erfolge aller Abteilungen. Da gibt es die Fußball-Herren, die mit einem ganz jungen, neu zusammengestellten Team direkt wieder in die Berlin-Liga aufgestiegen sind. Die Hockey-Herren sind in der Regionalliga angekommen und auch die Erfolge der Jugendmannschaften in fast allen Abteilungen bereiten mir stets große Freude.
Von welcher Abteilung werden wir in Kürze noch einiges, natürlich Positives hören?
Frank Steffel: Auch hier gibt es nicht eine bestimmte Abteilung. Ich bin mir sicher, dass alle Mannschaften hochmotiviert mit ihren Zielen in die Saison gestartet sind. Dabei ist es unabhängig, ob das der Klassenerhalt in der Bundesliga sein wird oder aber ein erfolgreicher Auftritt unserer Jazzdancegruppe „Crazy Foxes“ bei der „Show & Dance Gala“ im September. Gerade die jungen, modernen Sportarten machen mir viel Freude.
Ihr Sportpark inklusive Vereinsheim ist fertig. Könne dort noch eine Mehrzweckhalle mit 1000 Plätzen entstehen, über die Sie vor zwei Jahren mal laut nachgedacht haben?
Frank Steffel: Wir führen für die Weiterentwicklung der Freifläche gegenwärtig Gespräche und sind zuversichtlich, dass wir durch sinnvolle Ergänzungen die Attraktivität des Areals weiter verbessern werden. Natürlich wäre eine Sporthalle für Kinder und Jugendliche in Reinickendorf Ost für alle Füchse ein Traum.
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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