Fußballer der Füchse Berlin steigen in die Landesliga ab
"Der Abstieg tut uns natürlich weh", sagt der Präsident der Füchse, Frank Steffel. Immerhin waren die Füchse über viele Jahre eine Topadresse im Berliner Fußball und haben sich zu Oberligazeiten auch überregional in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg einen Namen gemacht. Doch nun steht der bittere Gang in die Fußball-Landesliga an.
Ausschlaggebend war, dass die junge Truppe vom Freiheitsweg immer wieder vom Verletzungspech gebeutelt wurde. Außerdem war die Verteidigung der Füchse alles andere als sattelfest: Mit 83 Gegentoren in 34 Spielen kassierten sie die meisten der Liga.
Und doch liest sich die Bilanz gar nicht so schlecht: Mit zehn Siegen, sechs Remis und 18 Niederlagen und daraus resultierenden 36 Punkten landete die Mannschaft nur vier Zähler hinter dem rettenden Ufer. Das belegte der SC Gatow. Die anderen beiden Absteiger, die Sportfreunde Johannisthal (22 Zähler) und TuS Makkabi (20), ließen die Füchse deutlich hinter sich.
An den letzten Spieltagen bewiesen sie zudem Moral und glaubten jederzeit an ihre Chance: So wurden die letzten beiden Heimspiele am Freiheitsweg gegen Tennis Borussia (25. Mai) und gegen den Köpenicker SC (6. Juni) gewonnen. Doch auch die Konkurrenz im Tabellenkeller punktete. Der Abstieg war nicht mehr zu verhindern.
Und so stehen die Füchse in der Landesliga vor einem Neuanfang. Coach Markus Zschiesche wird daran allerdings nicht mehr beteiligt sein. Obwohl ein Angebot der Füchse für ein weiteres Engagement vorgelegen haben soll, hat Zschiesche, der früher selbst für die Reinickendorfer kickte, das Kapitel Füchse für sich für beendet erklärt. Sein Nachfolger steht noch nicht fest.
"Wir setzen in der neuen Saison auf eine Mischung von Nachwuchsspielern und neuen Spielern", sagt Füchse-Präsident Steffel. Da zurzeit noch nicht feststeht, in welcher der beiden Landesliga-Staffeln die Mannschaft antreten wird, wie die Kontrahenten heißen und wie gut diese Gegner aufgestellt sein werden, ist eine Prognose schwierig. "Aber natürlich wollen wir bald wieder in der Berlin-Liga spielen", betont Steffel. Durch die Entwicklung des Areals am Freiheitsweg und das neue Vereinsheim seien die Voraussetzungen dafür ideal. Die Fehler der Vergangenheit, als die Füchse viel Geld für Spieler ausgaben, die sich nicht mit dem Klub identifizierten, sollen nicht mehr begangen werden: "Wir werden auch zukünftig keine Schulden machen und auf unsere gute Jugendarbeit setzen", sagt Steffel. Außerdem wolle man sich nicht in die Abhängigkeit von einzelnen Mäzenen begeben, die meist ganz schnell wieder verschwinden würden. Die Mannschaft solle einfach nur solide arbeiten. Steffel: "Dann kommen auch für unsere Fußballer wieder bessere Zeiten."
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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