Handballerinnen starten Crowdfunding-Kampagne
Crowdfunding ist eine Art der Finanzierung. Sie beruht auf einer Vielzahl von Personen - in aller Regel Internetnutzer, da zum Crowdfunding meist im World Wide Web aufgerufen wird. Offen, sympathisch und berlinerisch: So geben sich die Spielerinnen in einem Werbeclip auf www.fairplaid.org, in dem sie sich und ihren Sport präsentieren. "Es ist leichter, 50 Menschen zu finden, die 1000 Euro geben, als einen, der 50 000 Euro auf den Tisch legt", erklärt die Managerin. Da es in Berlin 124 Bundesligisten in verschiedenen Sportarten gebe, herrsche ein ständiger Kampf um Sponsoren und Unterstützung. "Und wenn man ehrlich ist, ist der gesamte Berliner Sportmarkt sehr männerorientiert. Nach den sechs großen Profiklubs gibt es kaum noch Möglichkeiten, Sponsoren für seine Sache zu begeistern."
Natürlich werden die sogenannten Spreefüxxe auch in Deutschlands Eliteliga ihre individuelle Qualität, ihren Teamgeist, Willen und ihre Leidenschaft in die Waagschale werfen. Doch Britta Lorenz weiß, dass dies allein nicht reichen wird, um das erklärte Saisonziel, den Klassenerhalt, zu erreichen.
Das mit diesem Projekt eingenommene Geld wollen die Spreefüxxe deshalb dafür nutzen, ihre Rahmenbedingungen zu verbessern: der regionale Nachwuchs soll weiter gefördert, die medizinische und physiotherapeutische Betreuung verbessert werden. In der 1. Bundesliga werden die Reisekosten sowie die Kosten für Schiedsrichter und Kampfgerichte steigen, auch dafür soll das Geld sein. Darüber hinaus darf nicht vergessen werden, dass alle Spielerinnen neben ihrem täglichen Training studieren oder berufstätig sind.
Auch rein sportlich treiben die Spreefüxxe die Planungen für die neue Saison voran: Mit Kapitänin und Toptorschützin Christine Beier sowie Linksaußen Natalie Augsburg haben die beiden Nationalspielerinnen im Kader ihre Verträge um ein beziehungsweise zwei Jahre verlängert. Auch Torfrau Juliane Hedermann, die an Meisterschaft und Aufstieg maßgeblichen Anteil hatte, sowie die Rückraumstützen Bianca Trumpf und Anna Blödorn haben ihre Verträge verlängert. Julia Goldhagen, Annika Nega, Cordula Busack, Anna Eber und Alexandra Sviridenko bleiben den Berlinerinnen ebenfalls erhalten. "Als ich im letzten Sommer nach Berlin kam, wollte ich von der ersten Sekunde an den Aufstieg", sagt Christine Beier und fügt hinzu: "Dass wir das jetzt geschafft haben, ist fantastisch. Berlin ist eine tolle Stadt und verdient die 1. Liga. Aber unser Weg ist noch nicht abgeschlossen."
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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