Vorzeigeprojekt für vier Millionen Euro
Reinickendorf weiht topmoderne Sportanlage an der Reginhardstraße ein
In 13 Monaten Bauzeit ist für das Europäische Gymnasium Bertha-von-Suttner und die Gustav-Freytag-Oberschule eine Sportanlage der ganz neuen Art geschaffen worden. Rund vier Millionen Euro aus Eigenmitteln investierte der Bezirk. Am 10. Juni wurde die Anlage an der Reginhardstraße eröffnet.
Die Besonderheiten des neu gestalteten Sportplatzes lassen sich vor allem mit den Stichworten Nachhaltigkeit und Angebot beschreiben. Ersteres galt vor allem für das verwendete Material. Es stammte teilweise aus dem vorhandenen Bestand und wurde beispielsweise für den Unterbau der neuen Flächen wiederverwendet. Der bisherige Oberboden wurde ausgebaut, gesiebt und in Nebenanlagen wieder eingebaut. Der Kunstrasen basiert auf wiederaufbereiten Kunststoffen, ebenso seine Tragschicht. Zusammengefasst ergab das Recycling in großem Stil.
Auch bei den Nutzungsmöglichkeiten unterscheidet sich die Anlage von anderen Sportplätzen im Bezirk. Auf dem Spielfeld können Fußball- als auch American Football-Spiele ausgetragen werden. Es gibt eine 400 Meter-Rundlaufbahn, inklusive zwei 110 Meter-Kurzstreckenbahnen, die von den beiden Schulen gleichzeitig genutzt werden können. Außerdem gibt es Anlagen für Weit-, Hoch- und Dreisprung sowie Kugelstoßen. Auch eine Teqball-Platte befindet sich auf dem Sportplatz. Beim bisher eher weniger bekannten Teqball wird mit einem Fußball über einen gewölbten Tisch gespielt. Mit diesem Angebot werde ein Zeichen gesetzt, dass auch moderne und innovative Sportarten in Reinickendorf ihren Platz hätten, erklärte das Bezirksamt. Auch digital verfügt die Anlage über eine zeitgemäße Ausstattung. Mit einem im Unterbau installierten Magnettorsystem, einem sogenannten Smart Track, kann die Zeitmessung bei Laufwettbewerben per Smartphone-App erfolgen und ausgewertet werden.
An der Reginhardstraße ist deshalb ein Vorzeigeprojekt entstanden, auf das die Verantwortlichen im Bezirk entsprechend stolz sind. Zumal in absehbarer Zeit ein ähnlich großes Projekt wohl nicht aus Eigenmitteln realisiert werden könne, erklärte Stadträtin Julia Schrod-Thiel (CDU) am 12. Juni in der BVV mit Verweis auf die angespannte Haushaltslage.
Nicht zuletzt wegen der allgemein anerkannten Bedeutung kritisierte vor allem die SPD-Fraktion, dass fast alle Bezirksverordneten nicht zur Eröffnung eingeladen worden waren. Julia Schrod-Thiel begründete das mit dem erst kurzfristig festgesetzten Termin. Es sei aber geplant, dass sich die Ausschüsse für Schule und für Sport die Anlage bei einer Sitzung vor Ort anschauen könnten.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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