Auf dem Trockenen
Strand- und Seebadbetreiber stehen erneut vor ungewisser Freibadsaison
"Wir streben eine technische Fertigstellung zum 21. Mai an. Wie sich die Inzidenzwerte und damit die Öffnungsperspektive entwickeln, ist heute nicht einschätzbar".
Mit diesen zwei kurzen Sätzen umschreibt Marina Naprushkina, Geschäftsführerin der Strandbad Tegelsee gGmbH, die aktuelle Öffnungsperspektive für Strandbad Tegel. Nach fünfjähriger Pause soll es mit den neuen Betreibern in dieser Badesaison einen Neustart geben. Schon im Februar hatte Marina Naprushkina im Sportausschuss den angestrebten Beginn zu Pfingsten angekündigt. Der 21. Mai wäre der Freitag davor.
Wegen der aktuellen Corona-Lage steht der Eröffnungstermin aber auf mehr als wackligen Beinen. Dies gilt im übrigen für den Saisonstart aller Freibäder. Normalerweise würden viele von ihnen ab Anfang Mai öffnen. Bereits 2020 war die Saisonpremiere coronabedingt um einige Wochen verschoben worden. Allerdings war die Situation vor einem Jahr etwas anders. Damals gab es erste Lockerungen nach dem seit März geltenden Lockdown. Derzeit ist dagegen der größte Teil des öffentlichen Lebens weiter heruntergefahren und es gilt sogar eine nächtliche Ausgangssperre. Wie lange dieser Zustand noch anhält, kann aktuell niemand beantworten.
"Uns liegen keine Aussagen der zuständigen Stellen vor – weder positiv noch negativ", erklärte Marina Naprushkina auf die Frage, ob zum Beispiel der Senat oder der Bezirk schon eine Einschätzung über den Ablauf der Freibadsaison gegeben hätten. Auch Tzanko Natchev, Betreiber des Seebads Heiligensee, hat in dieser Hinsicht keine Informationen. "Mit mir hat noch niemand gesprochen." In Vor-Corona-Zeiten war seine Anlage meistens bereits ab Ende April geöffnet. In diesem Jahr hätten dagegen noch nicht einmal die obligatorischen Prüfungen, etwa die Entnahme von Wasserproben stattgefunden, berichtet er. Er stehe vor einer zweiten völlig ungewissen Saison. Und auch dem Personal, ob Bademeister oder Restaurantmitarbeiter, könne er derzeit nicht sagen, wann für sie wieder Dienstbeginn ist. Im vergangenen Jahr sei die Saison mit Verspätung und dann ganz plötzlich losgegangen. Ende Mai habe Natchev zunächst nur für 150 Gäste und mit sehr weitreichenden Abstandsregeln öffnen dürfen. Später seien 300 Besucher, dann sogar 350 erlaubt worden. "Aber da war der Sommer schon fast vorbei."
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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