Von Schlümpfen und der steigenden Popularität eines Freizeitsports
"Meines Wissens gibt es hier in Reinickendorf Ost und allein im Umkreis von knapp einem Quadratkilometer sechs Dartsportvereine", sagt der 53-Jährige. Spiel- und Trainingsort der Schlümpfe ist die "Nordkurve", eine Kneipe in der Nordbahnstraße 11. Der Klub hat sich dem Elektronik-Dart, kurz E-Dart, verschrieben und nimmt am Spielbetrieb der Dartsportliga Berlin (DSLB) teil.
Mittlerweile ist man in der B-Liga aktiv, von der es insgesamt zehn Staffeln gibt, und belegt dort, nach Platz sechs im Vorjahr, einen guten vierten Platz. "Wir freuen uns über diese Platzierung. Aber noch viel mehr freuen wir uns darüber, dass wir Woche für Woche gemeinsam mit unseren Gegnern viel Spaß haben. Natürlich möchte jeder gewinnen. Aber noch viel wichtiger: Es wird gemeinsam gelacht. Es fällt nie ein böses Wort", berichtet Heise, der selbst viele Jahre lang Fußballtrainer und -betreuer war und mit dem Dartsport selbst erst vor zwei Jahren begonnen hat.
Zur Orientierung: Über der B-Liga gibt es noch acht A- und fünf Bezirksligen. In letzterer spielen die absoluten Topteams. Unter der B-Liga gibt es noch sechs C-Ligen. Da es beim E-Dart, ähnlich wie beim Boxen, unterschiedliche Verbände gibt, kann man nur erahnen, wie viele E-Dart-Klubs es allein in Berlin geben mag - von den zahlreichen Vereinen, die Steeldart betreiben, mal ganz zu schweigen.
Im Januar 2014 hatte Heise gemeinsam mit ein paar Freunden, anderen Leuten beim Dart spielen zugeschaut. "Wolle, wollen wir nicht auch mal spielen, hat mich ein Freund gefragt", erinnert sich Heise. "Und dann war es auch schon um mich geschehen: Dart ist wie ein Fieber. Wenn es einen gepackt hat, kommt man so schnell nicht mehr los davon."
Die Schlümpfe haben mittlerweile neun aktive und drei passive Mitglieder. Die Altersspanne reicht von 21 bis 53 Jahren. "Wir haben Polizei, Feuerwehr, Siemens - alles Schichtdienstarbeiter. Da kommt es schon mal vor, dass wir an einem Spieltag nur vier oder fünf Leute haben." Deshalb würde man sich freuen, noch den einen oder anderen Schlumpf begrüßen zu dürfen, der diese Faszination teilt und in die Gruppe passt.
Gespielt wird die Variante 301 Master Out. Das bedeutet, dass der Spieler den Wert 301 herunterspielen und mit seinem letzten Wurf, um genau auf null zu kommen, ein Double oder Triple treffen muss. Double und Triple sind die schmalen Ringe auf einer Dartscheibe.
Und wie kam es zu diesem Vereinsnamen? "Als wir bei unserer Gründung zusammen saßen, lief im Hintergrund das Schlumpflied. Das ist eigentlich schon die ganze Geschichte." Und 1000 Berlin 51 ist die alte Postleitzahl des Bezirks, in dem Heise geboren und groß geworden ist und heute noch lebt.
Wer Lust hat, bei den DC Schlümpfe einmal zuzuschauen oder sich selbst von diesem Fieber infizieren zu lassen, kann sich bei Wolfgang Heise unter wolleschlumpf@web.de melden.
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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