Stellenausschreibung gestartet
Mehr als 300 Straßenpoller sollen mit Klebefolie markiert werden
Die bisher grau gehaltenen Poller an Straßen und auf Plätzen können ein erhebliches Verletzungsrisiko darstellen. Sie sind insbesondere für Seniorinnen und Senioren oder Personen mit eingeschränktem Sehvermögen oft nur schwer oder zu spät zu erkennen.
Die Pollergefahr soll deshalb minimiert werden, indem die Straßenhindernisse kontrastiert, sprich markiert werden. Menschen, die bisher langzeitarbeitslos und gleichzeitig „motiviert sind, eine sinnvolle Tätigkeit aufzunehmen“, sollen diese Aufgabe übernehmen, heißt es in einer Mitteilung des Bezirksamtes. Dafür werden zunächst sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht. Die Ausschreibung läuft über den Träger Atina und ist im Internet auf www.atina-berlin.de zu finden.
Dort ist auch exakt aufgelistet, was von den Bewerberinnen und Bewerber bei ihrer Tätigkeit erwartet wird. Sie sollen die Poller zunächst gründlich reinigen, um sicherzustellen, dass sie frei von Staub, Schmutz und anderen Verunreinigungen sind. Danach soll der Klebebereich markiert, die Kontraststreifen zurechtgeschnitten und dort angebracht werden. Dabei ist darauf zu achten, dass es keine Luftblasen oder Falten gibt. Zur Arbeitsbeschreibung gehört auch eine Kontrolle und Dokumentation des Ergebnisses. Außerdem regelmäßige Rundgänge zu bereits gekennzeichneten Objekten, um eventuelle Schäden, beziehungsweise Vandalismus schnell festzustellen.
Zu tun gibt es eine Menge. Der Fachbereich Straßen erstellt derzeit zusammen mit Regina Vollbrecht, der Beauftragten für Menschen mit Behinderungen eine Liste aller Poller, die markiert werden sollen. 300 Standorte sind bereits erfasst.
Das Projekt startete offiziell am 24. Juli dieses Jahres. Damals wurden die ersten gekennzeichneten Prototypen auf dem Rathausparkplatz vorgestellt. Die Idee gab es bereits seit 2021. Regina Vollbrecht hatte damals an einer Aktion des Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenvereins teilgenommen. Dabei waren Poller mit selbstgestrickten und kontrastreichen Mützen versehen worden.
Für Kontrast und damit bessere Sichtbarkeit sollen künftig die Klebestreifen sorgen. Sie gelten damit auch als ein Beitrag zu mehr Barrierefreiheit. Und Poller, die irgendwo neu installiert werden, sind bereits bei der Anlieferung mit einer vorgegebenen Lackierung versehen.
Reinickendorf sieht sich bei diesem Vorhaben als Vorreiter unter den Berliner Bezirken. Es soll, so der Wunsch, auch anderswo Nachahmer finden.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.