Badegewässer und Wasserschutzgebiete haben Vorrang beim Senat
Schutz des Schäfersees gefordert
Die CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus will sich in den kommenden Haushaltsberatungen für die Finanzierung einer Filteranlage für den Schäfersee einsetzen.
Der Schäfersee, der Lebensbereich für viele Tiere ist und der zentrale Naherholungsraum für die Menschen im Kiez, ist durch ungeklärtes Straßenabwasser vor allem aus der Residenzstraße erheblich belastet. Nach Schätzung des Naturschutzbundes – Nabu-Projektgruppe Schäfersee – sollen jährlich 200 Tonnen organische und anorganische Materialien in den See gelangen. Rund 70.000 Kubikmeter giftiger Schlamm befinden sich laut der Nabu-Gruppe bereits im See.
„Die Teilentschlammung der Seeufer in den Jahren 2013/14 war ein wichtiger Schritt für den ökologischen Erhalt des Sees, für seinen nachhaltigen Schutz aber nicht hinreichend“, bewertet der CDU-Fraktionsvorsitzende im Abgeordnetenhaus, Burkard Dregger, frühere Maßnahmen zum Schutz des Sees. Dregger hat seinen Wahlkreis rund um den See.
Positivbeispiel Halensee
Daher hat er Regine Günther (Bündnis 90/Die Grünen) im April aufgefordert, eine Machbarkeitsstudie zur Errichtung einer Retentionsbodenfilteranlage nach dem Beispiel des Halensees zu veranlassen. „Die Erkenntnisse vom Halensee machen die Wirksamkeit und Effektivität dieser Technologie zweifelsfrei deutlich“, erklärt Dregger. Der Retentionsbodenfilter ist eine Maßnahme zur Reinigung des Regenabflusses in Gewässer. Am Halensee konnte die Wasserqualität deutlich verbessert werden: Dem Kompetenzzentrum Wasser Berlin zufolge konnten dort über 95 Prozent der Feststoffe und Phosphor sowie 50 bis 80 Prozent der Biozide zurückgehalten werden, die Keimbelastung wurde reduziert.
Senatorin Günther lehnte die Forderung Dreggers im Juli ab. Die wasserwirtschaftlichen Prioritäten des Senats liegen bei Gewässern in Wasserschutzgebieten oder bei Badegewässern. Beides treffe auf den Schäfersee nicht zu.
Studien oder Konzepte „für die Schublade“ können nicht beauftragt werden, antwortete die Senatorin weiter.
„Frau Günther verkennt die große Bedeutung des Schäfersees für die Menschen in meinem Kiez. Wir brauchen wirksame Maßnahmen, um die Wasserqualität unseres Sees nachhaltig zu schützen“, sagt Dregger.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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