Zweiter Übergang muss neu beantragt werden
Anwohner kritisieren Zebrastreifen
Die General-Barby-Straße wird voraussichtlich bis Anfang November einen Zebrastreifen an der Einmündung in die Auguste-Viktoria-Allee erhalten. Doch der Initiator dieser Veränderung ist darüber nicht besonders glücklich.
Als sich Kurt Gilcher vor mehr als vier Jahren an die Bezirksverordnetenversammlung wandte, rannte er zu seiner eigenen Verwunderung offene Türen ein: „Alle waren dafür“. Sein Anliegen: Die Kreuzung General-Barby-Straße und Auguste-Viktoria-Allee mittels Zebrastreifen sicherer machen.
Doch dann tat sich trotz der Zustimmung der Kommunalpolitik lange Zeit gar nichts. Die Verkehrslenkung Berlin prüfte. Als diese grünes Licht gab, bekam das Bezirksamt ein Problem. Einzelne Zebrastreifen sind als Auftrag für Baufirmen nicht besonders interessant. Jetzt ließ Baustadträtin Katrin Schultze-Berndt (CDU) ein Paket aus drei Zebrastreifen schnüren, die jetzt auch umgesetzt werden. Die beiden anderen entstehen an der Reginhardstraße und der Klemkestraße.
Dichte Besiedlung und zwei Schulen
Als Kurt Gilcher nun den Plan für die General-Barby-Straße sah, da „schwoll mir der Hals“, sagt er auch noch Tage später. Er hatte nämlich zwei Zebrastreifen vorgeschlagen, einen auf der General-Barby-Straße und einen weiteren auf der Auguste-Viktoria-Allee. Schließlich wird die breite Kreuzung mit der Rechts-vor-Links-Regelung sowohl von Autos wie auch von Fußgängern intensiv genutzt. Sie ist umgeben von dichter Besiedlung, viele Schüler sind hier unterwegs zur Mark-Twain-Grundschule oder zur Max-Beckmann-Schule.
Doch der auf der Auguste-Viktoria-Allee von ihm vorgeschlagene Zebrastreifen würde direkt vor einer Bushaltestelle liegen. Das sei aus Sicherheitsgründen nicht möglich, weshalb der Zebrastreifen abgelehnt wurde. Möglich wäre dagegen ein etwas weiter in Richtung Eichborndamm versetzter Zebrastreifen. Allerdings muss der wieder neu beantragt werden. Da schwant Gilcher angesichts der Wartezeit für den ersten Zebrastreifen allerdings Übles. Nicht so pessimistisch ist dagegen Rüdiger Zech, Leiter des Garten- und Straßenbauamtes: „Da muss natürlich geprüft werden. Aber eine Entscheidung kann da auch schneller fallen.“ In jedem Fall ist von den zwei vorgeschlagenen Zebrastreifen nun nur einer umgesetzt worden.
Busfahrer haben es schwer
Gilcher ärgert indes noch eine andere Sache. Auf der Kreuzung kommt es nach seiner Beobachtung immer wieder zu kritischen Situationen, weil Autofahrer sehr forsch dort hinein fahren. Sie vergäßen oft, dass die dort abbiegenden BVG-Busse entsprechenden Platz brauchen. Eine von der General-Barby-Straße in die Auguste-Viktoria-Allee abknickende Vorfahrt könnte nach seiner Ansicht das Problem entschärfen. Doch nach den allgemeingültigen Vorschriften für Tempo-30-Zonen ist dort eine abknickende Vorfahrt nicht möglich.
Um diese einzurichten, müsste die Tempo-30-Zone aufgehoben werden. Für Gilcher wäre das keine Katastrophe: „Da hält sich doch eh niemand dran. Und von der Polizei geblitzt wurde hier allenfalls einmal in sechs Jahren.“
Um die BVG-Busse sorgt sich auch Anwohner Thorsten Gutt. Für den Zebrastreifen auf der General-Barby-Straße wird nämlich der Bürgersteig ein wenig vorgezogen, so dass die eigentlich zwölf Meter breite Straße auf acht Meter verengt wird. Die BVG ist allerdings der Ansicht, dass auch nach dem Umbau die Spurbreite von acht Metern ausreicht. „Ganz sicher können wir uns aber erst sein, wenn wir dies einmal vor Ort getestet haben“, sagt Nils Kremm von der BVG-Pressestelle.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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