U-Bahnsanierung dauert länger
Bauarbeiten werden nicht im kommenden Frühjahr beendet

Den Schienenersatzverkehr für die U6 wird es wohl länger geben, als ursprünglich vorgesehen.  | Foto:  Thomas Frey
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Seit dem 7. November 2022 ist der Abschnitt der U-Bahnlinie 6 zwischen Kurt-Schumacher-Platz und Alt-Tegel gesperrt. Dauern sollte das eigentlich bis mindestens Frühjahr 2025. Inzwischen steht fest: Dabei bleibt es wohl nicht.

Begründet wird die Verzögerung mit dem in solchen Fällen beliebten Klassiker. Er lautet: Manche Schäden und Probleme sind erst nach Baubeginn entdeckt worden. Es werde im Bestand gebaut, formulierte die BVG auf Anfrage der Berliner Woche. Da "muss man sich auf unvorhersehbare Umstände einstellen, wenn man in die alte Bausubstanz vordringt". Das sei auch bei der U6-Sanierung passiert. "Nach den ersten Untersuchungen wurde festgestellt, dass der Bahndamm und die tragenden Konstruktionen intensiver saniert werden müssen". Das konnte allerdings erst mit fortgeschrittenem Bauablauf festgestellt werden, beteuerten die Verkehrsbetriebe.

Kriegstrümmer verbaut

Der Bahndamm, also der mehr als zwei Kilometer oberirdisch verlaufende Abschnitt ist das größte Sorgenkind. Er entstand 1953 vorwiegend aus Sand, der beim Tunnelbau der U6 in Wedding anfiel. Auch Kriegstrümmer sind dort verbaut worden. Dass der Damm immer wieder Probleme macht, darauf hatte die BVG schon vor den Bauarbeiten hingewiesen.

Wie er wirklich zukunftsfest gemacht werden kann, das wird jetzt geprüft. "Zurzeit werden auf dem Damm sogenannte Testfelder angelegt". Das seien zwei rund 50 Meter lange Bereiche, in denen die möglichen Bauverfahren erprobt und optimiert werden. Begleitet werde das durch ein geotechnisches Untersuchungsprogramm, bei denen die Verformungen gemessen und die physikalischen Parameter des Schüttmaterials erfasst und labortechnisch ausgewertet werden. Die Sanierung des Bahndamms brauche Zeit, "aber dafür wird er im Anschluss problemlos und standsicher das aktuelle Jahrhundert überdauern", teilt die BVG mit.

Es wird spekuliert

Wann das aber der Fall sein wird, konnte das Unternehmen aktuell noch nicht sagen. Die Verantwortlichen würden gemeinsam mit dem beauftragten Bauunternehmen an einer "Optimierung des Bauablauf und des darauf aufbauenden Terminplans" arbeiten. Wenn die Untersuchungen in diesem Sommer vollständig ausgewertet seien, "können wir ein belastbares Datum für die Wiedereröffnung der nördlichen U6 nennen". Bis dahin wird darüber wahrscheinlich weiter spekuliert. Bis 2026 würden die Arbeiten auf jeden Fall anhalten, meinte ein gut informierter Insider. Möglicherweise komme ihr Ende auch noch später. Den eigentlich täglich bis zu 25 000 U-Bahnnutzern auf dieser Strecke bleibt so lange der Schienenersatzverkehr.

Den Schienenersatzverkehr für die U6 wird es wohl länger geben, als ursprünglich vorgesehen.  | Foto:  Thomas Frey
Der aufgeschüttete Bahndamm, hier am U-Bahnhof Scharnweberstraße, ist das Hauptproblem bei der U6-Sanierung.  | Foto: Thomas Frey
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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