Raser auf der Mittelbruchzeile
Bessere Hinweise zur Verkehrsberuhigung gefordert
Eine Auswertung von Polizeidaten alarmiert: Im verkehrsberuhigten Bereich der Mittelbruchzeile hält sich offenbar kein einziger Autofahrer an die vorgeschriebene Schrittgeschwindigkeit (maximal sieben Kilometer pro Stunde).
Erst im Dezember 2015 wurde die neugestaltete Mittelbruchzeile zwischen Residenz- und Breitkopfstraße der Öffentlichkeit übergeben. Doch bald könnte es dort wieder zu Änderungen kommen.
Zur Aufwertung der Umgebung war die Mittelbruchzeile, die in ihrem Mittelteil zwischen Residenz- und Reginhardstraße reiner Fuß- und Radfahrerbereich ist, zwischen der Residenz- und der Breitkopfstraße verkehrsberuhigt worden. Seitdem klagen Anwohner darüber, dass sich dort Autofahrer nicht an die Schrittgeschwindigkeit halten. Sie wandten sich deswegen an die SPD-Abgeordnete Bettina König, die mit der Polizei eine anonyme Verkehrsüberwachung vereinbarte. Deren Ergebnis ist erschreckend: Die gemessene Durchschnittsgeschwindigkeit lag bei 28 km/h, also um 21 über dem Limit. Ein Autofahrer war zudem mit 80 Kilometern pro Stunde unterwegs.
Damit stellt sich die Frage, ob bei hundertprozentigem Überschreiten des Limits bessere Hinweisschilder auf die im Volksmund „Spielstraße“ genannte verkehrsberuhigte Zone ausreichen, um die Autofahrer zum legalen Fahren zu bewegen.
Gerade erst beschloss der Verkehrsausschuss der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) einstimmig bei Enthaltung der AfD ein SPD-Ersuchen an das Bezirksamt, das Aufstellen größerer Verkehrsschilder zu prüfen, ebenso wie bessere Sichtachsen zu schaffen. So sei das rechte Schild bei der Einfahrt von der Residenzstraße von einem Haus verdeckt und erst im letzten Moment für die Autofahrer zu erkennen. Dass das Ersuchen auch in der BVV am 14. November eine Mehrheit findet, gilt als sicher.
Darüber hinaus gehende Maßnahmen könnten die Folge eines gemeinsamen Ortstermins von Straßenverkehrsbehörde, Straßenbaubehörde und Polizei im Oktober sein, bei der es ebenfalls um die Durchsetzung der Schrittgeschwindigkeit ging. Ergebnisse dazu lagen bei Redaktionsschluss noch nicht vor. Mit baulichen Veränderungen könnte eventuell einem weiteren Problem vor Ort begegnet werden, nämlich den Falschparkern.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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