Umbau der Ollenhauerstraße ab 2027
Bezirksamt Reinickendorf stellt Pläne auf Bürgerversammlung vor

Im Rahmen des ab 2027 geplanten Umbaus der Ollenhauerstraße soll der Mittelstreifen kleiner werden. | Foto:  Thomas Frey
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  • Im Rahmen des ab 2027 geplanten Umbaus der Ollenhauerstraße soll der Mittelstreifen kleiner werden.
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Im Jahr 2027 soll der Umbau der Ollenhauerstraße beginnen. Vier Jahre sollen die Bauarbeiten dauern. Was im Einzelnen geplant ist, darüber informierte das Bezirksamt am 15. Oktober auf einer Bürgerversammlung.

Der Umbau der Ollenhauerstraße betrifft nicht die gesamte Ollenhauerstraße, erfuhren die rund 100 Besucherinnen und Besucher in der Aula der Mark-Twain-Grundschule an der Auguste-Viktoria-Allee gleich zu Beginn. Ausgehend vom Kurt-Schumacher-Platz gehöre der Bereich bis zur Großkopfstraße nicht dazu, erläuterte Jörg Schneegass, Fachbereichsleiter Straßen im Straßen- und Grünflächenamt Reinickendorf. Der Grund dafür sei die geplante Straßenbahnverbindung von Jungfernheide zum Schumacher-Platz. Hinter der Endhaltestelle brauche es aber noch eine Auslauftrasse. Sie soll in diesem Abschnitt entstehen.

Am nördlichen Ende oder Anfang wird die Planung ebenfalls durch ein anderes Bauprojekt für den öffentlichen Nahverkehr bereits an Reinickes Hof ausgebremst. Hier geht es um den vorgesehenen Ausbau der S-Bahnlinie 25 und dem damit verbundenen Verlegen des Bahnhofs Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik. Auch die bisherige Unterführung werde dabei tangiert.

Dazwischen bleiben rund 1,1 Kilometer Umgestaltungsgebiet mit weiteren Herausforderungen. Die Straße sei beispielsweise unterschiedlich breit, erklärte Sven Sonnenberg vom beauftragten Ingenieurbüro Wosnitza und Knappe. 32 Meter wären es im Süden, im weiteren Verlauf dann nur noch 29 Meter. Dies hat vor allem Folgen für das Parkplatzangebot, was schon vor gut einem Jahr zu heftigen Auseinandersetzungen geführt hat. Wegen des neu angelegten Radwegs wären nahezu alle Autoabstellflächen weggefallen. Die Freigabe des Radwegs wurde zunächst mit Hinweis auf das Radwegemoratorium des Senats ausgesetzt. Als die Strecke später freigegeben wurde, war ein Kompromiss gefunden worden. Autos dürfen seither in den Nachtstunden und an den Wochenenden auf dem rechten Fahrstreifen der Ollenhauerstraße stehen. Diese Praxis solle nach dem Umbau in diesem Bereich weiter gelten, sagte Jörg Schneegass. Wo die Straße breiter sei, könnten mehr Stellplätze erhalten bleiben. Wie viele sei aber derzeit noch nicht bekannt.

Der Gehweg soll durchgehend beidseitig drei Meter breit sein, der Radweg jeweils 2,50 Meter. Hier allerdings mit der Einschränkung, dass er in manchen Abschnitten, etwa an Bushaltestellen, auf zwei Meter reduziert werden kann. Wegen des Radwegs müssten die Bäume entlang der Straße gefällt werden. Diese Ankündigung, die für einigermaßen Aufregung sorgte. Natürlich gebe es Ersatzpflanzungen. Wo genau ist ebenfalls Teil der Feinabstimmung. Baumscheiben, Beleuchtung, Übergänge, Stellflächen, beziehungsweise Lieferzonen machen die restlichen Flächen des Straßenraums aus. Dazu kommt noch der aktuell sehr großzügige Mittelstreifen. Er soll von jetzt 4,5 Meter auf 2,5 Meter minimiert werden.

Die von mehreren Teilnehmern der Versammlung vorgebrachte Idee, die neuen Bäume auf dem Mittelstreifen zu setzen, hat dagegen eher wenig Chancen. Schuld daran ist ebenfalls die Straßenbahn, wie Jörg Schneegass ebenfalls darlegte. Es gebe nämlich Überlegungen, die Tram eines Tages vom Kurt-Schumacher-Platz weiter in Richtung Märkisches Viertel zu führen. Zwar sei das noch ganz ferne Zukunftsmusik. Aber sollte das eines Tages so kommen, müssten dann sehr viele noch immer junge Bäume wieder gefällt werden.

Die Umgestaltung der Ollenhauerstraße ist also mit einigen Einschränkungen verbunden. Schon das sorgte teilweise für Unmut im Publikum. Zudem gab es unterschiedliche Ansichten über die Art und die Notwendigkeit des Umbaus. Mehr oder weniger Raum für Radfahrer, sichere Übergänge oder immer wieder das Thema Parkplätze wurden dabei strittig erörtert. Auch diese Planung sei ein Kompromiss, betonten die Verantwortlichen. Es sei aber einer, hinter dem sich viele versammeln können.

Zumindest was die Feinjustierung betrifft, sind auch noch Eingaben möglich. Sie wurden bereits bei der Versammlung gesammelt und können außerdem bis zum 31. Oktober über die Internetplattform mein.berlin hinterlegt werden. Konkret gewünscht sind vor allem Ansichten und Vorschläge zu Fragen wie mögliche Querungshilfen für Schüler und mobilitätseingeschränkte Personen, bei letzteren auch zu Stellplätzen. Wo sollten Lieferzonen angelegt werden? Und welche Gefahrenstellen werden ausgemacht? Nicht zuletzt bei Gewerbetreibenden spielt auch eine Rolle, wie ihr Zugang auch während der Bauphase sichergestellt ist. Etwa rund um die Kreuzung Auguste-Viktoria-Allee, wo sich mit Kaufland, Edeka und dem Gebrauchtwarenhaus NochMall drei große Geschäfte befinden.

Mit einer Genehmigung durch die Senatsverwaltung wird voraussichtlich Anfang kommenden Jahres gerechnet. Nach der Feinabstimmung könnte 2026 die Ausschreibung erfolgen und im Jahr darauf mit dem Bau begonnen werden. Der Zeitplan birgt aber noch Unwägbarkeiten. Klar ist auch bereits jetzt, dass die bisher veranschlagten Kosten von rund 19 Millionen Euro wohl nicht ausreichen. Realistisch ist aktuell eher ein Betrag um die 25 Millionen.

Die Beteiligung und weitere Informationen findet sich auf mein.berlin.de/projekte/ollenhauerstrae/.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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