Kampf gegen Schrotträder
Das Ordnungsamt Reinickendorf spürte bei Schwerpunkteinsatz 281 Fahrradleichen auf

Fahrräder, die über einen langen Zeitraum an Haltestellen, auf Plätzen und Gehwegen unrechtmäßig abgestellt werden, sind ein Hindernis und Ärgernis. An Abstellanlagen nehmen sie zudem anderen Radlern den Platz weg.

Auf die Spur dieser Schrotträder hat sich das Ordnungsamt Reinickendorf in den vergangenen Monaten verstärkt gemacht. Zwischen Mitte November 2023 und Mitte März seien 467 Räder gesichtet und dokumentiert worden, teilte die zuständige Stadträtin Julia Schrod-Thiel (CDU) mit. Vor allem sind sie aus dem Straßenbild verschwunden.

Denn scheinbar herrenlose Fahrräder können nicht einfach weggebracht werden. Kommt das Ordnungsamt zu dem Schluss, dass es sich um ein scheinbar zurückgelassenes Exemplar handelt, wird es registriert und erhält einen gelben Aufkleber. Darauf wird der Eigentümer aufgefordert, den fahrbaren Untersatz innerhalb von 14 Tagen zu entfernen. Außerdem wird überprüft, ob das Rad vermisst wird oder als gestohlen gemeldet wurde.

183 Räder waren nach der 14-Tage-Frist nicht mehr am abgestellten Ort, erklärte Julia Schrod-Thiel. 281 Fahrräder seien allerdings an Ort und Stelle verblieben. Für diese Räder habe sich scheinbar niemand verantwortlich gefühlt. Sie wurden vom Ordnungsamt zusammen mit der BSR abtransportiert. Dies ist nur in dem Fall statthaft, wenn sie, trotz Aufforderung zum Entfernen, noch immer am selben Platz stehen.

Zusammengenommen ist dadurch das unsachgemäße Abstellproblem bei 464 der 467 registrierten Fahrräder gelöst worden. Übrig blieben noch drei, deren Hintergrund aber ebenfalls geklärt werden konnte. Sie standen nämlich, wie sich herausstellte, auf der Fahndungsliste der Polizei. Deshalb wurden sie auch dorthin zur weiteren Überprüfung übergeben.

Der verstärkte Einsatz des Ordnungsamtes gegen wirkliche oder vermeintliche Schrottfahrräder bleibe kein Einzelfall, sondern gehe „selbstverständlich weiter“, kündigte die Stadträtin an. Damit leiste das Bezirksamt auch einen Beitrag zur öffentlichen Sauberkeit und Sicherheit. Sie rief außerdem dazu auf, neue oder vielleicht schon ältere Fälle von unsachgemäß abgestellten Fahrrädern zu melden. Am besten über die App „Ordnungsamt-Online“.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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