Residenzstraße: Aktionen für die Einkaufsstraße tragen erste Früchte
In der neuen Serie „Straßen im Bezirk“ stellt die Berliner Woche interessante Verkehrswege vor, aber auch interessante Menschen und kuriose Ereignisse, die mit ihnen in Verbindung stehen. Dieses Mal geht es um die Residenzstraße.
Für viele Anwohner ist die "Residenz" schon lange verschwunden. Die Straße, an der sie wohnen oder einkaufen, ist für sie die „Resi“. In der Abkürzung schwingt Zuneigung mit, auch wenn es mit dem Respekt ein wenig bergab ging. Für ältere Reinickendorfer war die „Resi“ weniger Verbindung Richtung Berliner Zentrum oder, andersherum, in die nördlichen Teile des Bezirks. Hier gab es einmal viele traditionelle Geschäfte, hier kaufte man ein, bevor man sich auf den Weg in die "Stadt" machte.
Das ist ein wenig her, und nicht nur im Berufsverkehr zeigt sich die „Resi“ als das, was sie auch immer war: Durchgangsstraße. Schließlich bekam sie ihren heutigen Namen irgendwann in den Jahren 1875 oder 1876, und zwar ganz einfach, weil sie über den Wedding zur königlichen Residenz Berlin führte. Zuvor hieß sie in Teilen „Reinickendorfer Chaussee“.
Leerstand und Müll
Nun kann auch ein Durchgang so interessant sein, dass man sich für ihn viel Zeit lässt. Diesen Charme hat die Residenzstraße in den vergangenen Jahren verloren. Langjährige Einzelhändler zogen sich zurück, Wettbüros kamen hinzu. Anwohner klagen über Müll und illegale Autorennen in der Nacht.
Weihnachtsbeleuchtung
Doch Politik und Einzelhandel versuchen dagegenzusteuern. Die Residenzstraße wurde ins Senatsprogramm „Aktive Zentren“ aufgenommen, der Verein „Zukunft Resi rundherum“ verbindet die Geschäftsleute und bündelt Energien, die die Straße attraktiver machen sollen. Sichtbar ist seit Beginn der Adventszeit die Weihnachtsbeleuchtung an den Lichtmasten des Mittelstreifens. Hier arbeitet der Verein mit Mitteln der „Aktiven Zentren“.
Eine Attraktion der Residenzstraße, zumindest für die Anwohner, beginnt nur wenige Meter hinter der geschlossenen Häuserzeile. Da lässt sich der Schäfersee umrunden, in dessen grüner Umgebung es auch relativ ruhig wäre – wenn es den Fluglärm der Tegeler Flieger nicht gäbe.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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