Aktuelles zu drei wichtigen Nahverkehrsprojekten
Zwischen Verzögerung und Hoffnung

Den Schienenersatzverkehr mit Bussen wird es wegen der Bauverzögerung bei der Sanierung der U6 noch bis mindestens zum zweiten Halbjahr 2026 geben.  | Foto:  Thomas Frey
  • Den Schienenersatzverkehr mit Bussen wird es wegen der Bauverzögerung bei der Sanierung der U6 noch bis mindestens zum zweiten Halbjahr 2026 geben.
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Die Sanierung auf der U-Bahnlinie 6 dauert weitaus länger als zunächst geplant. Auch das Reaktivieren der Heidekrautbahn geht, wenn überhaupt, nur schleppend voran. Und wie sieht es  hinsichtlich der geplanten Verlängerung der U8 ins Märkische Viertel aus?

Diese drei Projekte betreffen oder berühren Reinickendorf. In diesem Jahr, so viel ist bereits klar, wird sich bei allen drei Vorhaben wenig bewegen. Aber zumindest bei einem könnte es einen Hoffnungsschimmer geben.

Der Streckenabschnitt der U6 zwischen den Bahnhöfen Kurt-Schumacher-Platz und Alt-Tegel ist seit November 2022 stillgelegt. Die Totalsanierung sollte zunächst im Frühjahr 2025 abgeschlossen sein. Bereits vor knapp einem Jahr wurde deutlich, dass dieser Termin nicht zu halten ist. Aktuell rechnet die BVG mit einer Fertigstellung im zweiten Halbjahr 2026.

Begründet wird die Verzögerung mit mehreren, häufig immer wiederkehrenden Ursachen. Auch in diesem Fall sind manche Schäden erst nach dem Baubeginn entdeckt worden. Außerdem sei ein denkmalgerechter Wiederaufbau vorgeschrieben. Weitere Probleme wären Materialengpässe und Lieferschwierigkeiten.

Noch weitaus größeren Verzug gibt es beim Projekt Heidekrautbahn. 2020 war bei einem symbolischen Spatenstich am Bahnhof Wilhelmsruh die Wiederinbetriebnahme der 14 Kilometer langen Strecke bis nach Basdorf für 2024 angekündigt worden. Statt der Einweihung starteten Ende 2024 überhaupt erst die Arbeiten.

Die Trasse der Heidekrautbahn führt an der Bezirksgrenze von Reinickendorf und Pankow auch am Märkischen Viertel vorbei. Auch hier wird ein ganzes Bündel an Problemen aufgezählt, die für den bisher fehlenden Baufortschritt verantwortlich sind. Zum Beispiel Schwierigkeiten, überhaupt Planer zu finden oder Nachbesserungen bei Umwelt- und Schallschutz. Die überarbeiteten Unterlagen sollen im Verlauf dieses Jahres an die Planungsbehörden zur Prüfung übermittelt werden. Erst danach ist ein detaillierter Zeitplan möglich.

Ein noch größeres Langzeitprojekt ist die Verlängerung der U-Bahnlinie 8 ins Märkische Viertel. Seit mehr als 50 Jahren wird darüber geredet. Immerhin im Schritttempo scheint es jetzt voranzugehen. Die BVG hat für dieses Projekt im August 2024 die Planungsleistungen ausgeschrieben, ab Beginn dieses Jahres ist eine Grundlagenermittlung vorgesehen. Dass auch der Senat hinter dem Weiterbau der U8 steht, hatte der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) im vergangenen Jahr bekräftigt. Allerdings ist auch hier mit einer möglichen Fertigstellung erst Mitte des kommenden Jahrzehnts zu rechnen.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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