Wo aus Restmüll grüne Kohle wird
Albatrosse zu Gast beim Unternehmen Alba
Bevor sich die Albatrosse auf dem Spielfeld bewähren, ging es für sie durch eine ökologisch sinnvolle Anlage ihres Hauptsponsors, der Alba-Group.
Es ist schwer zu sagen, wo es gerade heißer ist, drinnen oder draußen. Als die Albatrosse ihren Mannschaftsbus an der Markscheiderstraße 28 am 23. August verlassen, erwartet sie der in diesen Tagen übliche Temperaturwechsel: raus aus dem klimatisierten Bus, rein ins 30 Grad warme Freie.
Doch es kommt noch schlimmer. Dr. Axel Schweitzer, Chef der Alba Group wie auch des Vereins, möchte den Sportlern zeigen, womit ihr Sponsor sein Geld verdient, und was für sinnvolle Dinge er dabei tut. Und das heißt schlichtweg: Müll separieren und erhitzen, damit er später selbst zum Brennstoff wird.
MPS ist dafür das Kürzel. Es steht für mechanisch-physikalische Stabilisierung. Mechanisch wird Metall aus dem Restmüll gefischt, physikalisch der Rest in großen Trommeln behandelt – also erhitzt. Das heißt, bei der anstehenden Betriebsbesichtigung ist es drinnen doch eher heißer als draußen.
Immerhin ist es ökologisch sinnvoll, denn was aus dem Restmüll wird, nennen Alba und die Berliner Stadtreinigung, die die Anlage an der Markscheiderstraße gemeinsam betreiben, „grüne Kohle“. Es ist eine Art von Pellets, die in Kraftwerken und in der Zementindustrie eingesetzt wird, wo zuvor Braunkohle verbrannt wurde.
Rund ein Drittel des Berliner Restabfalls wird an der Markscheiderstraße und in einer vergleichbaren Anlage in Pankow verarbeitet. Pro Anlage kommen so jährlich rund 100 000 Tonnen an grüner Kohle zusammen. Das überzeugt auch die Basketballer, die dann aber doch froh waren, wieder in ihren kühlen Mannschaftsbus steigen zu können.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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