Ungleiche Verteilung
Corona-Teststellen gibt es nicht in jedem Ortsteil

Dieses Werbeschild weist auf die Teststation gegenüber dem Rathaus Reinickendorf hin, die zuletzt eine von vier in Wittenau war. | Foto:  Thomas Frey
  • Dieses Werbeschild weist auf die Teststation gegenüber dem Rathaus Reinickendorf hin, die zuletzt eine von vier in Wittenau war.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Bis Mitte Februar hat das Gesundheitsamt 67 Testationen für Covid19 in Reinickendorf zertifiziert. Allerdings sind die Teststellen sehr ungleichmäßig auf die Ortsteile verteilt.

Dies geht aus einer Liste hervor, die Gesundheitsstadtrat Alexander Ewers (SPD) in seiner Antwort auf eine Anfrage des CDU-Bezirksverordneten Felix Schönebeck vorlegte. Demnach gab es im Februar im Ortsteil Reinickendorf 27 Corona-Teststationen. In Tegel und im Märkischen Viertel waren es jeweils elf, in Hermsdorf waren es sechs, un in Wittenau und Waidmannslust jeweils vier. In Frohnau gab es dagegen nur zwei Teststationen, in Heiligensee und Borsigwalde nur jeweils eine und in Lübars und Konradshöhe nicht eine einzige. Inzwischen dürfte die Zahl der Teststationen zwar gestiegen sein. Denn wie Ewers in seiner Antwort weiter mitteilte, lagen dem Bezirksamt bis zum Stichtag im Januar noch 125 Anträge vor. Darüber hinaus wären 110 Anfragen ohne jegliche Unterlagen eingegangen.

Allerdings dürfte auch eine höhere Zahl an Zulassungen am grundsätzlichen Verteilungsproblem wenig ändern. Die unterschiedlich hohe Teststellendichte ist zwar auch nicht im Sinn des Bezirksamtes. Um Bürgerinnen und Bürgern Wege zu ersparen, sei ein dezentrales Angebot in allen Ortsteilen wünschenswert. Das Gesundheitsamt habe aber keinen Einfluss auf die Ansiedelung in bisher nur wenig versorgten Gebieten. Für Betreiber solcher Einrichtungen gilt die Gewerbefreiheit. Sie können nicht verpflichtet werden, Testmöglichkeiten in einer bestimmten Gegend anzubieten. Wie in anderen Bezirken konzentrieren sich solche Stellen auf stark frequentierte Geschäftsstraßen.

Die Zertifizierung übernahm zunächst die Senatsverwaltung für Gesundheit, inzwischen liegt sie bei den Gesundheitsämtern der Bezirke. Beim Übergang sei es aufgrund mehrfacher Änderungen durch die Senatsverwaltung zu Verzögerungen gekommen. Aktuell dauert laut Ewers das Genehmigungsverfahren für eine Teststation im Durchschnitt zwischen zehn und 20 Tagen, sofern alle Unterlagen vorliegen. Um die Anfragen möglichst schnell zu bearbeiten sei das Personal aufgestockt beziehungsweise Mitarbeiter von anderen Aufgaben entlastet worden. Die Vielzahl der Anträge zeige aber, dass der Betrieb einer Teststation noch immer ein einträgliches Geschäft sei.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 91× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 45× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 455× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.056× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.