100 Jahre Groß-Berlin
Auf Grundlage des Groß-Berlin-Gesetzes vom 27. April 1920 kamen zu Berlin die Städte Wilmersdorf, Spandau, Charlottenburg, Schöneberg, Köpenick, Neukölln und Lichtenberg sowie 59 Landgemeinden und 27 Gutsbezirke hinzu. Der Schritt zur Metropole hatte gravierende Auswirkungen auf alle Bereiche des Lebens und brachte enorme Herausforderungen an die Entwicklung von Verkehr, Versorgung, Wohnungsbau und Verwaltung mit sich. Er bot aber auch große Chancen für Wirtschaft und Handel durch den Zugewinn von wichtigen Flächen. "100 Jahre Groß-Berlin" nimmt die Berliner Woche zum Anlass, dem Jubiläum eine ganze Reihe von Artikeln zu widmen.

100 Jahre Groß-Berlin

Beiträge zum Thema 100 Jahre Groß-Berlin

Politik

100 Jahre Groß-Berlin
Die Steuerkassen im Bezirk

Treptow. Mit der Gründung von Groß-Berlin verfügte der Bezirk über sechs Steuerkassen. Die Hauptsteuerkasse befand sich im Rathaus an der Neuen Krugallee, weitere in Oberschöneweide, Niederschöneweide, Johannisthal, Adlershof und Altglienicke. Eingezogen wurden unter anderem die sogenannte Reichseinkommenssteuer, die Umsatzsteuer, die Kapitalertragssteuer sowie Hunde- und Pferdesteuer. RD

  • Treptow-Köpenick
  • 31.12.19
  • 48× gelesen
Politik

100 Jahre Groß-Berlin
Gegenrevolution in Berlin

So berichtete das Teltower Kreisblatt im März 1920: „Die Regierung Ebert und Bauer wurde durch eine militärische Gegenrevolution am Sonnabend, 13. März, genötigt, die Regierungsgebäude in Berlin Aufrührern zu überlassen, an deren Spitze sich als „Reichskanzler“ der Generallandschaftsdirektor Kapp stellte, während General von Lüttwitz die Leitung des Reichswehrministeriums übernahm. Diese Militärdiktatur brach nach wenige Tagen zusammen ...“ RD

  • Treptow-Köpenick
  • 31.12.19
  • 60× gelesen
Bauen

100 Jahre Groß-Berlin
Bezirk hat eigene Werkstätten

Treptow. Bereits aus den früheren Gemeinden verfügte der neue Bezirk über mehrere Werkstätten. Stellmacherwerkstatt, Tischlerei und Schuhmacherwerkstatt wurde zu einer Handwerksbetriebstätte vereinigt. Beschäftigt wurden ein Leiter, ein Techniker, ein Buchhalter sowie 30 Handwerker und Arbeiter. Da die Rentabilität nicht gesichert war, wurde der Betrieb 1923 durch Bezirksbeschluss aufgelöst. RD

  • Treptow-Köpenick
  • 30.12.19
  • 50× gelesen
Bildung

100 Jahre Groß-Berlin
Reger Besuch in den Büchereien

Treptow. Mit der Gründung des neuen Verwaltungsbezirks Treptow verfügte dieser über sieben Volksbüchereien mit einem Bestand von 19 271 Bänden. Geöffnet waren die Filialen an bis zu drei Tagen pro Woche, organisiert wurde die Ausleihe durch Ehrenamtliche. Die fleißigsten Leser gab es in Oberschöneweide. Hier liehen sich im Jahr 1920 rund 3340 Lesekarteninhaber über 64 000 Bücher aus. RD

  • Treptow-Köpenick
  • 30.12.19
  • 57× gelesen
Bildung

100 Jahre Groß-Berlin
Interesse für ein gutes Buch

Köpenick. Auch vor 100 Jahren hatten viele Köpenicker schon Interesse am Lesen. Per 1. Oktober 1920 gab es in den Ortsteilen Köpenick, Friedrichshagen, Rahnsdorf, Bohnsdorf und Schmöckwitz Volksbüchereien, der Bestand betrug 11 925 Bände. Im Jahr 1921 wurden rund 34 000 Ausleihen registriert. Im Dezember 1923 öffnete eine Volksbücherei in Grünau. RD

  • Köpenick
  • 30.12.19
  • 48× gelesen
Politik

100 Jahre Groß-Berlin
Wasser, Wege und Wiesen

Köpenick. Nach Angaben des Katasteramts hatte der neu gebildete Bezirk Köpenick mit Stichtag 31. März 1924 unter anderem 9295 Hektar steuerpflichtige Liegenschaften, 375 Hektar Wege und Eisenbahnen, 2054 Hektar Wasserflächen und 697 Hektar Hofräume. RD

  • Köpenick
  • 30.12.19
  • 42× gelesen
Politik

100 Jahre Groß-Berlin
Christen und Juden in Zahlen

Köpenick. Vor fast 100 Jahren waren die meisten der rund 65 700 Köpenicker evangelische Christen. Per Stichtag 16. Juni 1925 wurden 53 403 evangelische, 4350 katholische und 105 andere Christen gezählt, außerdem 494 Juden und 7413 Sonstige – vermutlich Atheisten. RD

  • Köpenick
  • 30.12.19
  • 46× gelesen
Leute
Rapper Romano. | Foto: York Christoph Riccius

100 Jahre Groß-Berlin
Setz dich mit mir an die Spree

Köpenick ist für mich ein ganz besonderer Ort. Hier mischen sich Großstadt und Kleinstadtidyll. Direkt am S-Bahnhof hat man das bunte Treiben rings ums Center. In der Altstadt kannst du flanieren und unser barockes Schloss besichtigen. Und schön grün ist es auch – Müggelsee, Dahme, Spree und jede Menge Wald. Hier wohnen Tellerwäscher, Millionäre, Omis und Homies. Ich bin in Köpenick sechsmal umgezogen und lebe immer noch im Bezirk. Gerade nach anstrengenden Tagen in der City oder nach...

  • Köpenick
  • 29.12.19
  • 195× gelesen
Politik
Oliver Igel ist seit 2011 Bürgermeister. | Foto: Ralf Drescher

100 Jahre Groß-Berlin
Weniger Kompetenzen als Bezirk: Mit Bürgermeister Oliver Igel (SPD) im Gespräch

Olive Igel (SPD) ist der 14. Bürgermeister, seitdem Köpenick den Status einer eigenständigen Stadtgemeinde aufgeben musste und Teil von Groß-Berlin wurde. Berliner-Woche-Reporter Ralf Drescher sprach mit ihm über 100 Jahre Groß-Berlin. Was bedeutet die Bildung von Groß-Berlin noch heute für den Bezirk? Oliver Igel: Wir sind mit der Bildung Groß-Berlins Teil der Hauptstadt geworden. Das hieß aber eben auch, die Eigenständigkeit als Stadt verloren zu haben. Kompetenzen sind dadurch für Treptow...

  • Treptow-Köpenick
  • 28.12.19
  • 542× gelesen
Politik

100 Jahre Groß-Berlin - wo alles begann
Stadtführung am 3. Januar 2020 in die Niederkirchnerstraße und ins Abgeordnetenhaus

Zu meinem 180. monatlichen Stadtspaziergang lade ich Sie an die Niederkirchnerstraße und in den Preußischen Landtag, Sitz des Berliner Abgeordnetenhauses ein, wo vor 100 Jahren die Gemeinde Groß-Berlin beschlossen wurde. Mit dem 9. November 1918 kamen die Zeiten ins Rollen. Im Abgeordnetenhaus tagte drei Tage darauf der gewählte „Vollzugsrat des Arbeiter- und Soldatenrates Groß-Berlin“. Im Dezember beschloss hier der „Allgemeine Kongreß der Arbeiter- und Soldatenräte“ nach kontroversen Reden...

  • Charlottenburg
  • 28.12.19
  • 352× gelesen
Bildung
Im erst 1910 erbauten Treptower Rathaus zog 1920 die Hauptverwaltung des Bezirksamts Treptow ein. | Foto: Museum Treptow-Köpenick
2 Bilder

100 Jahre Groß-Berlin
Von der Landgemeinde zum grünen Stadtbezirk

Die offizielle Geschichte Treptows begann 1568, als auf einer Kämmereirechnung das Vorwerk Trebow auftauchte. Bis Treptow 1920 als 15. Verwaltungsbezirk in Groß-Berlin aufging, war es ein weiter Weg. Im Januar 1876 war aus dem Gutsbezirk per königlichem Erlass die Landgemeinde Treptow geworden. Es gab erste Industrieansiedlungen und ab 1878 fuhr ein Pferdebahn vom Spittelmarkt nach Treptow. Die Gewerbeausstellung zog 1896 rund sieben Millionen Besucher in die Landgemeinde, die durch den...

  • Alt-Treptow
  • 27.12.19
  • 593× gelesen
Soziales
Freibad Grünau. | Foto: Museum Treptow-Köpenick

100 Jahre Groß-Berlin
Badespaß in der Dahme 1920

Grünau. So badete man vor 100 Jahren. Nach dem Ende des Kaiserreichs bereits ohne trennende Holzwände zwischen den Geschlechtern, hier im Strandbad Grünau. Männer durften beinfrei in Badehose ohne lange Hosenbeine in die Fluten der Dahme, im Hintergrund die Müggelberge mit Müggelturm und Bismarckwarte. RD

  • Köpenick
  • 27.12.19
  • 467× gelesen
Auto und Verkehr

100 Jahre Groß-Berlin
Mittelklassewagen aus Berlin

Die Berliner NAG-Werke gaben nach dem Ersten Weltkrieg die Typenvielfalt der Vorkriegsjahre auf und beschränken sich mit dem vierzylindrigen 10/30-PS Typ C 4 auf ein Mittelklassemodell. Der Hubraum lag bei 2553 Kubikzentimetern. Das Modell mit seitengesteuertem Motor und getrenntem Getriebe wurde von 1920 bis 1924 produziert. Die Neue Automobil-Gesellschaft AG (NAG) wurde 1901 gegründet und 1915 in Nationale Automobil-Gesellschaft umfirmiert. Der Automobil- und Nutzfahrzeug-Produzent war in...

  • Mitte
  • 27.12.19
  • 341× gelesen
Verkehr

100 Jahre Groß-Berlin
Gründung der Reichseisenbahn

Am 1. April 1920 trat der Staatsvertrag zur Gründung der Reichseisenbahnen, später Deutsche Reichsbahn, unter der Hoheit des Deutschen Reiches in Kraft. Ab 5. Mai, nachdem der Reichsverkehrsminister eine „Vorläufige Verwaltungsordnung“ in Kraft gesetzt hatte, wurde der Schritt faktisch vollzogen. RR

  • Mitte
  • 27.12.19
  • 72× gelesen
Bauen

100 Jahre Groß-Berlin
Expressionismus in Deutschland

Vom Ende des Ersten Weltkrieges bis Ende der 1920er Jahre wurde, fast ausschließlich in Deutschland, der expressionistische Architekturstil praktiziert. So auch von Erich Mendelsohn (1887-1953), er verantwortete beispielsweise den Umbau des Verwaltungsgebäudes der Hausleben-Versicherung (Baujahr 1920) sowie Umbau und Erweiterung des Verlagshauses Rudolf Mosse (Baujahre 1921-1923) in Berlin-Mitte. Nach Mendelsohns Plänen wurde auch das Haus des Deutschen Metallarbeiterverbandes/IG Metall...

  • Mitte
  • 27.12.19
  • 166× gelesen
Kultur
Eine Biersuppe für den kleinen Hunger. | Foto: Susanne Jutzeler, suju-foto, Pixabay

100 Jahre Groß-Berlin
Warme Küche - Was um 1920 auf den Tisch kam

Die Verfügbarkeit von Lebensmitteln war nach dem Ersten Weltkrieg sehr überschaubar. Da war die kreative Hausfrau gefragt, die aus wenigen Zutaten eine warme Mahlzeit bereiten musste. Hier ein paar Speisen, die schnell und einfach zuzubereiten sind (die Mengenangaben beziehen sich jeweils auf vier Portionen). Kartoffelsuppe 500 g Kartoffeln, 1 l Fleischbrühe, 150 g Knacker, 100 g Magarine oder Butter, Thymian, Majoran, Salz, Pfeffer. – Kartoffeln schälen, garen und dann zerstampfen. Knacker in...

  • Mitte
  • 27.12.19
  • 1.768× gelesen
Bauen

100 Jahre Groß-Berlin
Das Neue Bauen in Berlin

Der Architekt Erwin Anton Gutkind (1886-1968) prägte mit seinem Fachbuch "Neues Bauen. Grundlagen zur praktischen Siedlungstätigkeit" (1919) einen neuen Baustil. Dieser setzte Mietskasernen mit dunklen Hinterhöfen, die man bis etwa 1920 in Berlin baute, "viel Sonne, Luft und Licht" entgegen. RR

  • Mitte
  • 27.12.19
  • 84× gelesen
Bauen und Wohnen

100 Jahre Groß-Berlin
Stilles Örtchen auf halber Treppe

Es kehrte Wohnkultur ein, als die Aborte aus den Innenhöfen der engen Berliner Altstadt verschwanden. Ab den 1870er Jahren wurden immer mehr Haushalte an die Wasserversorgung angeschlossen und in modernen Mietshäusern wurden Außentoiletten mit Wasserspülung auf halber Treppe eingebaut. RR

  • Mitte
  • 27.12.19
  • 83× gelesen
Wirtschaft
Für die Reparatur von alten Uhren müssen Uhrmacher viele individuelle Einzelteile selbst anfertigen. | Foto: Nomad Soul, AdobeStock

100 Jahre Groß-Berlin
Die Zeit bleibt nicht stehen: Uhrmacher haben gut zu tun

Erste Räderuhren hat es schon um 1300 gegeben, sie wurden in Türmen von Kirchen, Klöstern und Rathäusern gebaut. Die ersten Uhrmacher waren Schlosser und Schmiede, ab dem 16. Jahrhundert auch Büchsenmacher. Mitte des 16. Jahrhunderts entstand der eigenständige Handwerksberuf des Uhrmachers. Uhrmacher gelten als Erfinder, Konstrukteure und Erbauer von Uhren, kümmern sich aber auch um Wartung, Pflege und Reparatur. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Lehre in Großuhrmacher und Kleinuhrmacher...

  • Mitte
  • 27.12.19
  • 379× gelesen
Politik

100 Jahre Groß-Berlin
Nur ein Altersheim im Bezirk

Köpenick. Im Berichtsjahr 1920 verfügte der neue Bezirk über ein einziges Altersheim mit ganzen 35 Betten. Dort vermeldete die Statistik vor 100 Jahren 28 Aufnahmen, zehn Entlassungen und acht Todesfälle. Im Jahresdurchschnitt waren 33 Betten belegt. RD

  • Köpenick
  • 27.12.19
  • 56× gelesen
Gesundheit und Medizin

100 Jahre Groß-Berlin
Humane Hilfe aus den USA

Die prekäre Ernährungssituation im Deutschen Reich und anderen vom Ersten Weltkrieg betroffenen Ländern löste eine internationale Hilfswelle aus. In den USA wurde die sogenannte American Relief Administration Warehouses als gemeinnützige Organisation gegründet. Über ihre Niederlassung in Hamburg wurden Lebensmittelhilfssendungen für Europa vermittelt. Laut New York Times sollen anlässlich der Eröffnung der Berliner ARA Warehouse-Zweigstelle Anfang September 1920 rund 800 000 Zehn-Dollar- und...

  • Mitte
  • 27.12.19
  • 129× gelesen
Gesundheit und Medizin

100 Jahre Groß-Berlin
Populärer Schmerzstiller

Acetylsalicylsäure (ASS) wurde erstmals 1897 von Felix Hoffmann und Arthur Eichengrün innerhalb der Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co. synthetisiert. Der Markenname Aspirin wurde am 6. März 1899 beim Kaiserlichen Patentamt aufgenommen und fortan als Schmerzmittel breit beworben und gehandelt. RR

  • Mitte
  • 27.12.19
  • 79× gelesen
  • 1
  • 2
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.