Kiez-Kompass

Beiträge zum Thema Kiez-Kompass

Bildung
Oskar und Magdalena Heinroth auf einem Spaziergang 1925 mit zwei ihrer Vögel. | Foto: Oskar Heinroth/Knesebeck Verlag
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Wenn der Mauersegler durchs Wohnzimmer kreist
Oskar und Magdalena Heinroth und ihre tausend Vögel

In diesen Tagen ist die Luft erfüllt von Vogelstimmen. Ein Tirilieren und Pfeifen hier, ein Krächzen und Schnattern dort. Einer, der ein ganz besonderes Verhältnis zu den heimischen gefiederten Sängern hatte, war Oskar Heinroth (1871-1945), Erbauer und Direktor des Berliner Zoo-Aquariums. Wenn zu Heinroths Zeiten die Käfighaltung einheimischer Singvögel auch weitverbreitet gewesen ist, was sich in der Dienstwohnung des Zoologen und seiner Ehefrau Magdalena am Aquarium abspielte, gab es kein...

  • Tiergarten
  • 26.04.20
  • 1.273× gelesen
Kultur
So primitiv waren die Anfänge des Radiohörens. Mit einem Detektorradio wurden die Wellen eingefangen. | Foto: Foto: Wikipedia; CC BY-SA 3.0

"Vergessen Sie bitte nicht, die Antenne zu erden
1923 wurde in Berlin das öffentliche Radio geboren

Das wilhelminische Kaiserreich ist geschlagen und untergegangen. Es herrscht große Not im Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg. Die Inflation galoppiert. Aber die neue junge deutsche Demokratie will (technisch) mithalten. Hans Bredow (1879-1959), Vorsitzender des Verwaltungsrates der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft und Staatssekretär für das Telegrafen-, Fernsprech- und Funkwesen, beauftragt 1923 den Postdirektor des Telegraphentechnischen Reichsamtes (TRA) in Berlin, Friedrich Weichart...

  • Tiergarten
  • 29.12.19
  • 796× gelesen
Bildung
Geschäftsführer Florian Schubert im Lagerraum der Schule. | Foto: KEN
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Stylen und verwandeln
Zu Besuch in der Hasso von Hugo Maskenbildnerschule

Das Geschäftshaus Lützowstraße 105 ist ein nüchterner Zweckbau. Niemand würde vermuten, dass im sechsten Stock Kreativität ganz groß geschrieben wird. Seit 2006 befindet sich dort die Hasso von Hugo Maskenbildnerschule. Wer die rund 1000 Quadratmeter große Schule über den Dächern von Berlin betritt, betritt eine eigene Welt. Aus Glasvitrinen feixen den Besucher Karikaturköpfe Prominenter an. Irgendwo säuseln Gäröfen, wie sie üblicherweise in Bäckereien verwendet werden. In den Öfen werden...

  • Tiergarten
  • 24.05.19
  • 1.157× gelesen
  • 1
Wirtschaft
Begleitet von dem Alba-Vorstandsvorsitzenden Eric Schweitzer (links) und dem Leiter vor Ort, Mario Schulze, besichtigt Bundesumweltministerin Svenja Schulze das Ver- und Entsorgungszentrum VEZ. | Foto: KEN
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Abfallsortierung in der Unterwelt
Das Ver- und Entsorgungszentrum VEZ unter dem Potsdamer Platz

Für eingeladene Gäste wie Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) geht es an unscheinbarer Stelle an der Rudolf-von-Gneist-Gasse mit dem Aufzug drei Stock in die Tiefe – zu einem modernen Logistikzentrum. Unbemerkt von den 10 000 Beschäftigten und täglich 100 000 Touristen liegt 15 Meter unter dem Potsdamer Platz das vom Entsorgungs- und Recyclingunternehmen Alba betriebene, gut 5000 Quadratmeter große Ver- und Entsorgungszentrum (VEZ). Nach fünfjähriger Bauzeit wurde es 1998 eröffnet. „Wie...

  • Tiergarten
  • 02.02.19
  • 1.073× gelesen
Kultur
Im ersten Stock sieht man noch das große Atelierfenster. Die Begas-Stadtvilla wird derzeit saniert.  | Foto: Foto: KEN
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Spaghetti und Würstchen
Das Atelier und der Salon des Künstlerehepaars Begas befand sich an der Genthiner Straße

Größer kann der Kontrast nicht sein: vorne moderne Geschäftshäuser, Lärm und Straßenstrich, dahinter Beschaulichkeit, Stille, Idylle. Willkommen an der Genthiner Straße, Willkommen im „Begaswinkel“. Eine kleine Stichstraße auf der Westseite der Genthiner – man muss eine Durchfahrt passieren – führt zu einem Platz mit Brunnen. Darum stehen im Halbkreis zweistöckige, im Stil des Spätklassizismus gebaute Stadtvillen. Entworfen hat die Wohnanlage der Architekt Ernst Klingenberg (1830-1918), seines...

  • Tiergarten
  • 07.12.18
  • 336× gelesen
Kultur
Zeichnung des Palais Raczynski nach einem alten Foto.  | Foto: Skizze: KEN
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Die polnische Spur
Dort, wo heute der Reichstag steht, befand sich einst das Palais Raczynski

Die Bundeszentrale für politische Bildung hat ein ambitioniertes Lesebuchlexikon vorgelegt. „Polnische Spuren in Deutschland“ lautet sein Titel. Rund 250 Einträge zu leicht Übersehbarem, Verdrängtem und tief Verschüttetem sind in ihm versammelt. Der Kiez-Kompass hat im Lexikon einen verschwundenen Ort ausgemacht. Es ist das Palais Raczynski, benannt nach dem polnischen Grafen und preußischen Diplomaten Atanazy Raczynski (1788-1874). Es stand am Platz der Republik, dem damaligen Königsplatz,...

  • Tiergarten
  • 05.09.18
  • 1.039× gelesen
Kultur
Blick ins Herz der Schuke-Truhenorgel in der Kapelle des Bundesverteidigungsministeriums. | Foto: KEN
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Die bisher einzige Orgel in einem Bundesministerium steht im Bendlerblock

Für gewöhnlich begleitet Elizabeth Erin Franzen alle zwei Wochen die mittägliche Andacht in der Julius-Leber-Kaserne musikalisch. Aber dieser 5. Juli ist ein besonderer Tag für die Pianistin. Zum ersten Mal bringt sie die neue Orgel in der Kapelle des Bundesverteidigungsministeriums zum Klingen. Im Rahmen einer Andacht hat der evangelische Militärbischof Sigurd Rink das Instrument im Bendlerblock an der Stauffenbergstraße eingeweiht. Das Bundesverteidigungsministerium ist bislang das einzige...

  • Tiergarten
  • 16.07.18
  • 632× gelesen
Kultur
Früher Pauke, heute Trompete. Im Souterrain des Hauses am Lützowplatz befand sich das legendäre "Domizil". | Foto: KEN

Die Kellerassel mit Gequassel: Wolfgang Neuss und das „Domizil“ im Haus am Lützowplatz

Das Haus am Lützowplatz, kurz HaL, will nach eigenem Bekunden ein Ort der Wertedebatte und der „kritisch reflektierten Wirklichkeit“ sein. Den Brückenschlag dorthin leistet heute zuvörderst die zeitgenössische bildende Kunst. In den 60er-Jahren ist etwas anderes prägend, die Restaurantbar „Domizil“ – und Wolfgang Neuss. Konrad „Jule“ Hammer, Galerist, kulturpolitischer Autor, SPD-Parteisekretär und damaliger HaL-Leiter, richtete im Souterrain des Vorderhauses die Kneipe ein. Ab 1963 trat dort...

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  • 21.03.18
  • 630× gelesen
Kultur
Klaus Dieter Spangenberg: Der Rittmeister Joseph R. Marcuse (1875-1927). Eine Spurensuche, ISBN 978-3-00-056488-8, 19,50 Euro. | Foto: KEN

Schillernder Märchenonkel: Hobbyhistoriker spürte dem Leben des Rittmeisters Joseph Marcuse nach

Hobbyhistoriker Klaus Dieter Spangenberg spürt gerne Familiengeschichten nach. Sein jüngstes Buch handelt von Joseph Richard Marcuse (1875-1927) und seiner assimilierten deutsch-jüdischen, kaisertreuen Familie im ehemaligen Tiergartenviertel. Spangenberg breitet vor dem Leser ein Kaleidoskop interessanter Begebenheiten, schillernder Persönlichkeiten und überraschender Familienbande aus. Ausgehend von der einstigen Hohenzollernstraße 28, heute Hiroshimastraße, fügt sich das Sittenbild einer...

  • Tiergarten
  • 28.02.18
  • 458× gelesen
Kultur
Die Villa Maltzahn im ehemaligen Kielganviertel hat alle Unbilden überstanden. Foto: KEN | Foto: KEN

Wie aus der Zeit gefallen: Die Villa Maltzahn ist ein Relikt des prächtigen Kielganviertels

Welches Glück für die Nachwelt, dass die Proteste Erfolg hatten. So steht noch heute in der Derfflingerstraße die schmucke Villa mit der Hausnummer 8. Sie ist als einzige aus der ersten Bauphase des damaligen Kielganviertels erhalten geblieben. Gutsbesitzer Georg Friedrich Kielgan (1807-1876), nach dem ein Teil des Lützowviertels in Tiergarten-Süd benannt wurde, besaß dort viel Land. Ab 1867 ließ er darauf für Wohlhabende ein Quartier errichten. Sein Baumeister war Otto Wuttke, der sich mit...

  • Tiergarten
  • 21.02.18
  • 1.375× gelesen
Kultur
Bei der Restaurierung der beschädigten Reliefs mussten die fehlenden Partien "überspielt" werden. | Foto: KEN

Kopflose Zeugen der Geschichte

„Frankreich war die Berliner Siegessäule aus naheliegenden Gründen ein besonderes Ärgernis“, ist diplomatisch auf einer Informationstafel im unterirdischen Gang zum Denkmal auf der Mittelinsel des Großen Sterns zu lesen. Besonders gelitten haben unter der französischen Verärgerung die Bronzereliefs am Sockel der Siegessäule. Die Spuren der Geschichte nach 1945 sind deutlich. „Unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs im Mai 1945 hisste die französische Siegermacht an der Viktoria die...

  • Tiergarten
  • 06.02.18
  • 1.129× gelesen
Kultur
Einsam im Park: Standbild Theodor Fontanes an der Thomas-Dehler-Straße. | Foto: KEN
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Lieb, weil so nötig: Der Kiezkompass verweilt noch ein wenig im Großen Tiergarten

Weil es im großen „Lustpark für die Bevölkerung“ so schön ist, folgen wir dem Kiezkompass nach dem Besuch der wilhelminischen Siegesallee weiter durch den Tiergarten. Seit 1740 findet der Park zwischen Brandenburger und Charlottenburger Tor seine begeisterten Flaneure. Waren es früher Offiziere hoch zu Pferde, Mamsellen und Literaten, sind es heute Jogger und vielleicht immer noch Literaten. Der Große Tiergarten war Schauplatz so mancher dramatischer Ereignisse. Der Schriftsteller E.T.A....

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  • 20.01.18
  • 526× gelesen
Kultur
Die Siegesallee auf einer alten Postkarte aus dem Jahre 1902. | Foto: Wikipedia
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Die Siegesallee im Großen Tiergarten war einst die Freiluft-Ahnengalerie von Kaiser Wilhelm II.

Über sie ist buchstäblich Gras gewachsen, über die Siegesallee. Auf einem Fußweg kann man noch in Teilen dem Verlauf des ehemaligen Prachtboulevards durch den Großen Tiergarten folgen. 750 Meter lang war die Allee zwischen dem Königsplatz mit der Siegessäule, dem heutigen Platz der Republik vor dem Reichstag, und dem Kemperplatz mit dem Rolandbrunnen. 1947 diente sie noch als Kulisse für den Film „Berliner Ballade“. Gert Fröbe als Kriegsheimkehrer Otto Normalverbraucher legte an ihr eine Rast...

  • Tiergarten
  • 17.01.18
  • 3.232× gelesen
Kultur
An der Stelle der in der Pogromnacht angezündeten, im Krieg zerbombten und 1954 abgeräumten Synagoge steht heute ein gesichtsloser Gewerbezweckbau. | Foto: KEN
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Einst blühte an der Lützowstraße jüdisches Leben

Farblos liegt der Abschnitt der Lützowstraße da. Er wird in der Hauptsache von Zweckbauten gesäumt. Wer die Gedenktafeln übersieht, den erinnert nichts mehr daran, dass dort einmal jüdisches Leben blühte. Wo heute ein Umspannwerk steht, befand sich einst eine Gemeindesynagoge. Das Gebäude in der Lützowstraße 16 war eines der größten und schönsten in Berlin. Annähernd 2000 Menschen hatten darin Platz. Es war eine „Hinterhofsynagoge“. Typisch für die Zeit standen an der Straße Wohn- und...

  • Tiergarten
  • 10.01.18
  • 2.531× gelesen
Kultur
Das Zoo-Aquarium am Olof-Palme-Platz hat auch Eingang in die Weltliteratur gefunden. | Foto: KEN
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Das Zoo-Aquarium war ein Lieblingsort des Schriftstellers Vladimir Nabokov

„Jede große Stadt hat ihr eigenes Eden, von Menschen geschaffen“, schreibt Vladimir Nabokov in seiner Erzählung „Stadtführer Berlin“. Der russisch-amerikanische Schriftsteller („Lolita“), der 15 Jahre lang in der Spree-Metropole lebte, hatte sein Paradies, seinen Lieblingsort, im Zoo-Aquarium am heutigen Olof-Palme-Platz gefunden. Damals, zu Nabokovs Zeit ab 1922, stand noch an der Stelle des heutigen Platzes, wo Kurfürsten- und Nürnberger auf die Budapester Straße treffen, das längst...

  • Tiergarten
  • 20.12.17
  • 427× gelesen
Kultur
Seit 30 Jahren am Stockspieltisch des Großen Carillons im Tiergarten: Jeffrey Bossin. | Foto: KEN
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Musik machen mit Fäusten und Füßen: Jeffrey Bossin und das Grand Carillon im Tiergarten

Aus dem sonnigen Kalifornien ist Jeffrey Bossin – mit Betonung auf dem I, weil ein Großvater aus der Ukraine stammte – vor 45 Jahren nach Westberlin gekommen. Er wollte seine Deutschkenntnisse aus der Schulzeit verbessern und Musikwissenschaften studieren. Vor allem aber wollte der Musiker „seinem“ Instrument näher sein, das er selbst nicht besitzen kann: dem Carillon. Das Carillon, das Großglockenspiel, ist nicht weit verbreitet. Während in unzähligen Kirchen Orgeln stehen, gibt es in ganz...

  • Tiergarten
  • 16.12.17
  • 1.032× gelesen
Wirtschaft
Die Berliner Woche in einem neuen Look: neues Markenzeichen, neue Schrift und alles linksbündig.
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Berliner Woche und Spandauer Volksblatt: frischer, moderner und auch ein bisschen schräger

Zum Erscheinungstermin 22. November 2017 haben sich die Berliner Woche und das Spandauer Volksblatt eine Verjüngungskur verordnet. Unsere gedruckten Zeitungen sind jetzt frischer, moderner und auch ein bisschen schräger. Vor einem Jahr fragten wir unsere Leser, wie ihnen unsere Zeitung gefällt. 92 Prozent gaben an, dass sie sehr zufrieden bzw. einigermaßen zufrieden sind. Das hat uns natürlich gefreut. Aber es wurden auch zahlreiche Wünsche geäußert: Die Zeitung sollte moderner werden, die...

  • Kreuzberg
  • 21.11.17
  • 2.039× gelesen
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