Kiezkompass

Beiträge zum Thema Kiezkompass

Leute
Sie haben sich ganz dem Filmrausch verschrieben: Arian Berndt und Sophia Derda. | Foto: KEN
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"Wir wissen seit langem, dass wir das beste Kino sind"
„Filmrauschpalast“ ist beliebtester Ort für Berliner Cineasten

Früher war es Heeresfleischerei, später Keksfabrik, noch später ein besetztes Haus. Heute, so hat es das Verbraucherportal Testberichte.de ausgewertet, befindet sich in der ersten Etage des Gebäudes an der Lehrter Straße 35 Berlins beliebtestes Kino: der „Filmrauschpalast“ in der Moabiter Kulturfabrik. Für Sophia Derda (24) und Arian Berndt (38) wird es ein langer Tag und eine lange Nacht. In der Programmreihe „Bahnhofskino“ werden von 22 bis 4 Uhr drei Trashfilme gezeigt. Arian Berndt muss den...

  • Moabit
  • 18.02.20
  • 860× gelesen
  • 1
Kultur
Bis heute ein außergewöhnlicher Blickfang: das Focus-Dienstleistungszentrum an der Lessingbrücke. | Foto: KEN

Einfach und kostengünstig
Focus-Dienstleistungszentrum verblüfft noch heute

In die Diskussion um fehlende Wohnungen, explodierende Mieten, Mietpreisbremse und Mietendeckel tritt ein weiterer Aspekt immer stärker in den Vordergrund: der der Gewerbeimmobilien. Auch sie fehlen. Auch dort steigen die Mietpreise. Vielleicht lohnt ein Blick zurück in die 1980er-Jahre und beispielhaft auf eine Gewerbeimmobilie in Moabit. Dem Fahrgast eines Ausflugsschiffes auf der Spree und dem Passanten, der über die Lessingbrücke Richtung Moabit geht, fällt der Komplex sofort ins Auge. Der...

  • Moabit
  • 01.02.20
  • 346× gelesen
Sport
Erst Schwimm-, dann Sporthalle. | Foto: KEN
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Die große „Volkssportstätte“
Vor 90 Jahren wurde das Poststadion eingeweiht

Die Gegend um die Lehrter Straße war in früheren Zeiten vom Militär geprägt – und vom Sport. Davon zeugt nicht zuletzt das Poststadion. In seiner Nähe, auf dem Gelände des späteren Zellengefängnisses, hatte Ernst Eiselen (1793-1846), ein Schüler von „Turnvater Jahn“ und Vertreter der Turnbewegung, die bekanntlich eng mit der frühen deutschen Nationalbewegung verknüpft war, bereits 1842 den ersten öffentlichen Turnplatz in der Stadt anlegen lassen. Er wurde in erster Linie von älteren Schülern...

  • Moabit
  • 16.10.19
  • 421× gelesen
Kultur
Die Teilnehmer haben jede Menge Spaß beim eritreisch Kochen. | Foto: KEN
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Zubereiten, essen und sich kennenlernen
Besuch beim Kochworkshop von „Lebendige Nachbarschaften“

Beim Betreten des Begegnungsortes an der Ecke Lübecker und Perleberger Straße fällt der Blick sofort auf den großen Tisch in der Mitte des Raumes. Dort liegen verheißungsvoll die frischen Zutaten für ein Gericht, das gewiss nicht an jeder Straßenecke zu haben ist. Im „Lou-Lou“ der gemeinnützigen Stadt-Rand GmbH kann man es nicht nur kosten. Man kann sogar bei seiner Zubereitung mitmachen. Der Kochworkshop ist eines von zahlreichen Angeboten des Projekts „Lebendige Nachbarschaften“ (Le-Na) von...

  • Moabit
  • 13.09.19
  • 409× gelesen
Kultur
Der "Bimmelbolle" brachte nicht nur frische Milch, sondern auch den neuesten Klatsch. | Foto: Eva Gastronomie GmbH
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Milch und Klatsch frei Haus
Bolle-Festsäle: Einstige Meierei ist heute großer Veranstaltungsort

Selbst Berliner kennen diesen Ort kaum. Er ist bedeutend für die Industriegeschichte der Stadt. An der Straße Alt-Moabit befand sich einst die Schumann'sche Porzellan-Manufaktur. Auf deren Gelände an der Spree errichtete später der Vorzeige-Berliner Carl Julius Andreas Bolle aus dem brandenburgischen Milow seine Meierei. Dank einer umsichtigen, denkmalgerechten Sanierung vor einigen Jahren kann man heute in den Bolle-Festsälen in die Historie eintauchen. „Wir wollen der Meierei ihre Geschichte...

  • Moabit
  • 17.03.19
  • 1.434× gelesen
Kultur
Gebäude der ehemaligen Waffen- und Munitionsfabrik an der Kaiserin-Augusta-Allee. | Foto: KEN
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Waffen- und Munitionsfabrik
Wie eine einfache Arbeiterin die Revolution beförderte

Ein Jahrhundert nach den umwälzenden Geschehnissen wirft Berlin einen Blick zurück auf die Revolution von 1918/1919. Genauer gesagt sind es Blicke auf 100 Orte, die in der soeben erschienen Publikation „Es lebe das Neue! Berlin in der Revolution 1918/19“ aus dem Hause des Kultursenators Klaus Lederer (Linke) versammelt sind. Ein bedeutender Schauplatz historischer Umwälzungen befindet sich in Moabit. „Steh auf, Arthur, heute ist Revolution“, soll Cläre Casper, eine „einfache Arbeiterin“...

  • Moabit
  • 20.02.19
  • 524× gelesen
Leute
Die Beusselbrücke über die Gleise. | Foto: KEN
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Gleich vierfach verewigt
Der Namen Beussel steht für Straße, Brücke, Bahnhof – und einen ganzen Kiez

Vierfach hat sich sein Name im Moabiter Stadtbild verewigt: Beusselstraße, Beusselbrücke, Beussel-Kiez und S-Bahnhof Beusselstraße sind nach dem Berliner Gutsbesitzer aus dem Königreich Hannover benannt. Georg Peter Christian Beussel wurde am 10. Februar 1774 in Gartow im Lüchow-Dannenberg-Kreis im damaligen Königreich Hannover geboren. Seit den 30er-Jahren des 19. Jahrhunderts lebte er in Berlin. Seinen Wohnsitz hatte er unter anderem in Moabit, in der Straße Alt-Moabit mit der früheren...

  • Moabit
  • 13.02.19
  • 1.156× gelesen
Kultur

Mal prunkvoll, mal nüchtern
Ausstellung zeigt Bürgermeisterzimmer im ehemaligen Bürgermeisterbüro des Rathauses Tiergarten

Im ehemaligen Büro des Bezirksbürgermeisters im Rathaus Tiergarten ist noch bis 25. Januar, montags bis freitags von 10 bis 17 Uhr, die Ausstellung „Bürgermeisterzimmer in Deutschland“ zu sehen. Die Wahl des Ausstellungsortes sei „eine reizvolle Idee“, wie der Fotograf der Amtsstuben, Jörg Winde, befand. In einem Raum aus der Zeit eines totalitären Regimes werden Fotografien von Bürgermeisterzimmern in einem demokratisch verfassten Staat gezeigt. Es ist eine zwar kleine, aber sehr...

  • Moabit
  • 16.01.19
  • 434× gelesen
Wirtschaft
Die Villa Borsig in Moabit vor 1867.  | Foto: Friedrich Albert Schwartz
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Wohnen wie Borsigs
Unternehmerfamilie errichtete auf Werksgelände an der Stromstraße ihre Villa

Wer kann sich vorstellen, dass links und rechts der Stromstraße einmal eines der bedeutendsten Maschinenbauunternehmen Europas seine weitläufigen Produktionsstätten hatte? Wo sich heute das Westfälische Viertel erstreckt, standen früher ein Eisenwalzwerk und eine Maschinenfabrik von Borsig. Firmengründer Friedrich August Borsig (1804-1854) hatte für seine Erweiterungspläne ab 1842 nach und nach Grundstücke an der Spree in Moabit erworben, das damals noch am Stadtrand Berlins lag. Mitten in sein...

  • Moabit
  • 13.01.19
  • 2.936× gelesen
  • 1
Leute
Ganz oben im Haus an der Elberfelder Straße hatte der Architekt sein Atelier. | Foto: Foto: KEN

Etwas Licht im Dunkeln
Stephanie Wintermann vom Mitte Museum recherchierte über den Architekten Wilhelm Kiehnel

Unlängst haben wir in der Reihe „Kiez-Kompass“ ein Wohnhaus in der Elberfelder Straße vorgestellt. Allzu gern hätten wir etwas über den Schöpfer des ungewöhnlichen Gebäudes mit der Hausnummer 35 mitgeteilt. Dank ersten Recherchen von Stephanie Wintermann, der wissenschaftlichen Volontärin am Mitte Museum, kann das nun nachgeholt werden. „Es ist in der Tat nicht leicht, Informationen über ihn zu bekommen“, sagt Stephanie Wintermann. Die Rede ist von Wilhelm Kiehnel, Architekt und Bauherr des...

  • Moabit
  • 25.11.18
  • 390× gelesen
Kultur
Die "Thurm Strasse" im Berlin-Plan des Bibliographischen Instituts, 1832. | Foto: Wolfgang Herrmann/Zentral- und Landesbibliothek Berlin.

Verbreiteter Irrtum
Turmstraße keine Sichtachse zwischen Türmen

Rechnet man von der Ansiedlung der französischen Glaubensflüchtlinge, so feiert Moabit in diesem Jahr sein 300-jähriges Bestehen. Das Jubiläum veranlasst, die zentrale Straße im Ortsteil, die Turmstraße, einmal näher zu betrachten. Der Hobbyhistoriker Wolfgang Herrmann hat eine interessante Entdeckung hinsichtlich der Namensgebung der Magistrale gemacht und räumt gleichzeitig mit einem landläufigen Irrtum auf. Grundlage für Herrmanns Recherchen sind ausschließlich historische Landkarten und...

  • Moabit
  • 14.10.18
  • 2.279× gelesen
Kultur
Das Projekt ist ihr eine Herzensangelegenheit: Nora Gaydukova, Initiatorin der "Moabiter Dichter". | Foto: KEN

Literatur, die verbindet
Moabiter Dichter“ machen von sich Reden

Sie fallen nicht weiter auf im Straßenbild. Aber sie sind inzwischen eine recht große Minderheit in Moabit: Menschen aus Russland und den ehemaligen Sowjetrepubliken. Viele von ihnen sind jüdischen Glaubens. Zu ihnen gehört Nora Gaydukova. Sie hat ein völkerverbindendes Kulturprojekt aus der Taufe gehoben. Die „Moabiter Dichter“ sind eine zweisprachige Literaturgruppe, eine deutsch-russische Literaturwerkstatt zur gegenseitigen Inspiration. Aber vor allem wollen sie Vermittler zwischen der...

  • Moabit
  • 21.09.18
  • 377× gelesen
Kultur
Im Lorbeerkranz: Helmuth Karl Bernhard von Moltke an der gleichnamigen Brücke über der Spree. | Foto: KEN

Hier wacht der große Schweiger
Porträtkopf eines preußischen Militärs ziert eine Spree-Brücke

Wir haben mal wieder eine Spreefahrt unternommen. Der Ausflug auf dem blauen Band der Stadt ist immer lohnend – auch für Einheimische – und bringt die Erkenntnis: Vom Wasser aus ist Berlin am schönsten. Heiter also ist die Stimmung auf der Fahrt unter den vielen Brücken. An einer aber wird man sehr streng angeschaut. Auf den Zentimeter genau fährt das Ausflugsschiff auf den Schlussstein im mittleren Brückenbogen zu. Es ist die Begegnung mit einem ernsten alten Mann im Lorbeerkranz. Sein Kopf...

  • Moabit
  • 10.07.18
  • 390× gelesen
Blaulicht
In der Birkenstraße 62 liegt die Zufahrt zur Moabiter Gerichtsmedizin. | Foto: KEN

Wohliger Grusel und Arbeitsalltag
Das Berliner Leichenschauhaus in Moabit

Jeden Abend kann man auf irgendeinem Kanal im deutschen Fernsehen einen Krimi sehen. Und in beinahe jedem Krimi kommt eine Szene vor, die im Obduktionssaal der Rechtsmedizin spielt. Den Zuschauer packt wohliges Gruseln. Für andere ist es Arbeitsalltag. Ein Blick auf das Landesinstitut für gerichtliche und soziale Medizin. Zunächst ein schneller Ritt durch die Geschichte. 1811 bekam die Charité das erste Leichenschauhaus Berlins. Ein dreiviertel Jahrhundert später hatte die Gerichtsmedizin ihr...

  • Moabit
  • 19.05.18
  • 4.109× gelesen
Leute
"Wir verehrten ihn", sagt Inge Deutschkron heute über ihren Retter Otto Weidt. | Foto: KEN
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Wir nannten ihn Papa: Inge Deutschkron über den Namensgeber eines neuen Stadtplatzes

Die Shoa-Überlebende Inge Deutschkron hat am symbolischen ersten Spatenstich für den neuen Stadtplatz in der entstehenden Europacity beidseits der Heidestraße teilgenommen. Der Namensgeber für den neuen Platz, Otto Weidt, war ihr großes Vorbild, den Platz nach ihm zu benennen, ihr ein wichtiges Anliegen. Deutschkron über einen „stillen Helden“, einen Menschen, der Juden gerettet hat, einen „Gerechten unter den Völkern“. „Ich bin glücklich darüber, dass Otto Weidt geehrt und die Erinnerung an...

  • Moabit
  • 28.04.18
  • 762× gelesen
Bauen
Kopfüber in Moabit. Das ungewöhnliche Wandbild befindet sich in der Paulstraße 18. | Foto: KEN

Laid-Out-Backflip in Moabit: Ein Wandbild in der Paulstraße und seine Geschichte

Nur Achselzucken bei Bezirksamt und Kita Bellevue in der Paulstraße. „Leider wissen wir nicht, warum sich dieses Wandbild dort befindet. Es war schon vor unserer Eröffnung an der Wand“, sagt eine Mitarbeiterin des gemeinnützigen Kita-Trägervereins fidea Bildung GmbH. Das Bildmotiv mutet in der Tat auf den ersten Blick etwas deplaziert an. Auf einer 200 Quadratmeter großen Wand am Haus Paulstraße 18 vollführt ein Snowboarder vor eindrucksvoller winterlicher Bergkulisse einen gewagten Sprung...

  • Moabit
  • 22.04.18
  • 608× gelesen
Kultur
Ottwalts Justizroman aus der Weimarer Republik in einem Berliner Reprint von 1977. | Foto: KEN

Denn sie wissen, was sie tun: Ernst Ottwalts Justizroman über das Moabiter Kriminalgericht

Das Jahr 2018 eignet sich für vielerlei Gedenken: an 1968 und die Kommune I, an die Revolution 1918 oder an die Weimarer Republik und ihre Geburtsfehler. Passend dazu sei an einen längst vergessenen Roman erinnert, dessen Lektüre unbedingt zu empfehlen ist. Im Mittelpunkt von Ernst Ottwalts Roman „Denn sie wissen was sie tun“ steht das Moabiter Kriminalgericht. „Friedrich Wilhelm Dickmann ist im Begriff, sich bei der Staatsanwaltschaft zum Dienstantritt zu melden: ein feierlicher Augenblick!...

  • Moabit
  • 14.04.18
  • 216× gelesen
  • 1
Politik

Fritz Teufel, Uschi Obermaier und die Kommune 1 an der Stephanstraße

„Aus dem Hinterhaus kommt Fritz Teufel raus, oft ohne Hemd, immer ungekämmt“, zitiert J.P. Klein-heinrich in „Berlins heimlichen Sehenswürdigkeiten“ Nachbarn der Stephanstraße 60, die über die Kommune I spotteten. Im Jubiläumsjahr der Achtundsechziger kommt der Kiezkompass nur schwer an der politisch motivierten Wohngemeinschaft vorbei. Kommunarden der ersten Stunde waren Hans Magnus Enzensbergers geschiedene Frau Dagrun und ihre damals neunjährige Tochter Tanaquil, Enzensbergers Bruder Ulrich,...

  • Moabit
  • 06.04.18
  • 1.391× gelesen
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