Erste große Brücke aus Aluminium
Neuer Fuß- und Radweg verbindet ab Herbst zwei Ortsteile
Sie schimmert silbrig, wirkt leicht und filigran, die neue Brücke über das Adlergestell, die Bundesstraße 96a, die mit 11,9 Kilometern die längste Straße Berlins ist. Vor zwei Wochen wurde das Bauwerk eingehängt.
Los ging es am 27. Januar mitten in der Nacht unter Vollsperrung beider Fahrbahnen. Kurz vor 4 Uhr konnte die aus zwei Teilen bestehende Konstruktion auf die Sockel gehoben, zu einem Überbau zusammengefügt und ausgerichtet werden. Gegen 6 Uhr war alles erledigt, die 74 Meter lange Brücke eingehoben und fixiert.
Die Brücke ist ein Teil des überregionalen Fuß-und Radwegenetzes und des Grünzugs zwischen den Naherholungsgebieten Landschaftspark Johannisthal im Süden und Köllnische Heide auf der Adlershofer Seite im Norden.
Und sie weist eine Besonderheit auf, denn sie ist das erste Kreuzungsbauwerk dieser Größenordnung in Berlin, das aus Aluminium besteht. Der Vorteil des Materials ist die hohe Korrosionsbeständigkeit. Laut Wista Plan GmbH, die die Maßnahme im Auftrag des Landes Berlin umsetzt, ist die Brücke praktisch wartungsfrei und verursacht nur sehr geringe Unterhaltskosten.
Bis die ersten Fußgänger und Fahrradfahrer das neue Bauwerk passieren können, dauert es aber noch eine Weile. Vorgelagerte Rampen müssen für die neue Verbindung angelegt werden, die dann am Knotenpunkt Wagner-Régeny- und Igo-Etrich-Straße in Johannisthal beginnt, die Bahngleise überquert und 200 Meter nördlich der Neltestraße in Höhe der Tankstelle am Weg "Sonnenallee" in Adlershof endet. Eine Beleuchtungsanlage, die Erneuerung des Wegs durch die Kleingartenanlage und die Anbindung an die Neltestraße sind weitere Maßnahmen. Mit der Fertigstellung rechnet die Wista Gmbh im dritten Quartal 2024. Auch Begrünung im Umfeld der Brücke sowie Baumpflanzungen sind vorgesehen. Mit einer Breite von fünf Metern entspricht die Verbindung den Anforderungen des Berliner Mobilitätsgesetzes.
Die Vorbereitungen für die Brücke begannen im Dezember 2022 mit der Freimachung des Baufelds und der Entsiegelung von Flächen. Im März 2023 konnten die ersten Fundamentkörper hergestellt werden, Ende 2023 waren alle notwendigen Stahlbetonarbeiten beendet. Die Brückenteile wurden in Baden-Württemberg hergestellt und am 22. Januar nach Berlin transportiert.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.