Platz für immer mehr Menschen benötigt
Treptow-Köpenick treibt den Wohnungsbau auch 2022 weiter voran

Liegt verlassen da: das Grundstück der früheren Brauerei Berliner Bürgerbräu in Friedrichshagen. Es laufen jedoch die Planungen, im denkmalgeschützten Gebäude 115 Wohnungen zu bauen. | Foto: Philipp Hartmann
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  • Liegt verlassen da: das Grundstück der früheren Brauerei Berliner Bürgerbräu in Friedrichshagen. Es laufen jedoch die Planungen, im denkmalgeschützten Gebäude 115 Wohnungen zu bauen.
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In keinem anderen Bezirk wird aktuell so viel gebaut wie in Treptow-Köpenick. Wie das Stadtentwicklungsamt kürzlich mitteilte, haben die Mitarbeiter von Januar bis November vergangenen Jahres 542 Baugenehmigungen für Gebäude oder Baumaßnahmen erteilt (insgesamt 3364 in Berlin), 415 davon für Wohnhäuser (Berlin: 1967).

Das ist der Spitzenplatz im Vergleich zu den anderen Bezirken. 3368 Wohnungen wurden so genehmigt, mehr als jede fünfte in Berlin (16 069). Der rege Wohnungsbau und eine starke wirtschaftliche Entwicklung im Südosten hätten dem Amt zufolge dazu beigetragen, dass allein in den vergangenen fünf Jahren rund 25 000 Menschen in den Bezirk zogen. Der Trend werde wohl in den kommenden Jahren anhalten, heißt es.

Aktuell lässt sich Wohnungsbau an mehreren Stellen begutachten, nicht selten begleitet von Anwohnerprotesten, denn Nachverdichtung bietet oft Konfliktpotenzial. Ein Beispiel ist das Vorhaben der Wohnungsbaugenossenschaft Amtsfeld eG in der Salvador-Allende-Straße. Als die Pläne zum Bau von 77 Wohnungen in zwei Gebäuden auf einem Parkplatz im Sommer 2020 bekanntgegeben wurden, hagelte es Kritik von den Mietern. Sie wollten die Bebauung direkt vor ihrer Nase verhindern, fürchteten unter anderem Verschattung der unteren Etagen und zu geringe Abstände zwischen den Balkonen. Der Protest (die Berliner Woche berichtete) brachte letztlich keinen Erfolg. Mitte November 2021 erteilte der Bezirk die Baugenehmigung. Inzwischen wurde das Baufeld freigemacht. Dort soll in zwei sechsgeschossigen Kopfbauten und einem fünfgeschossigen Mittelteil barrierefreies Generationenwohnen ermöglicht werden. Eine Tiefgarage mit 154 Stellplätzen sowie 63 Stellplätze im Hofbereich werden eingerichtet.

In der Salvador-Allende-Straße werden gegen den Willen vieler Anwohner des bestehenden Hochhauses (rechts) zwei neue Gebäude mit 77 Wohnungen gebaut. Die vorbereitenden Arbeiten haben begonnen. | Foto: Philipp Hartmann
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Auch die Degewo plant an der Salvador-Allende-Straße die Nachverdichtung mit etwa 110 Wohnungen. Nach Bezirksangaben befindet sich die Planung jedoch noch in einem frühen Stadium. Anders verhält es sich im Kietzer Feld nahe der Wendenschloßstraße, wo die landeseigene Gesellschaft begonnen hat, neun Wohngebäude zu errichten. Am Eisenhutweg in Johannisthal wird derweil der Bau von zirka 585 Wohnungen und einer Kita mit rund 58 Plätzen vorbereitet. Diese Wohnungen – umgesetzt von der Eisenhutweg 54-76 Grundstücksgesellschaft mbH – werden nach Fertigstellung von der Degewo übernommen.

Gebaut werden soll ab Frühjahr bis Anfang 2024 auch in der Johanna-Tesch-Straße in Niederschöneweide. Stadt und Land will fünf Häuser mit insgesamt 150 Wohnungen errichten. Bereits im November wurde dem Unternehmen die Baugenehmigung für zwei Gebäude mit insgesamt 135 Wohnungen in der Vereinsstraße 14 und 16, Winckelmannstraße 36 und Johannes-Werner-Straße 19, ebenfalls in Johannisthal, erteilt.

Wie das Stadtentwicklungsamt zudem ausführt, liege in diesem Jahr der Schwerpunkt auf der zügigen Fortführung weiterer Bebauungsplanverfahren. In Altglienicke sollen 530 Wohnungen auf dem Gelände zwischen Bohnsdorfer Weg, Rosestraße, Kleeblattstraße und Knospengrund („Alte Gärtnerei“) entstehen. Weitere 580 Wohnungen sind zwischen Anne-Frank-Straße, Nelkenweg, Mohnweg und Ortolfstraße geplant. In Friedrichshagen laufen die Planungen für 115 Wohnungen im denkmalgeschützten Gebäude von Berliner Bürgerbräu weiter. Ebenfalls in Vorbereitung sind Wohnungen Am Wiesenweg/Bruno-Taut-Straße in Bohnsdorf (528), in der Müggellandstraße in Müggelheim (300), in der Gartenstadt Falkenberg (350), in der Friedrichshagener Straße 10-12 in Köpenick (900) und an der Stelle, wo sich die Marktpassagen Adlershof befinden (220).

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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