Stolpersteine werden geputzt
Internationale Wochen gegen Rassismus im Bezirk

Seit 2010 erinnert in der Schillerpromenade ein Stolperstein an Manfred Stargardter, der 1943 in Auschwitz ermordet wurde. | Foto: Ralf Drescher
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Rassismus hat viele Gesichter. Vom verbalen  bis zum tätlichen Angriff wegen Religion, Weltanschauung oder Hautfarbe. Der Bezirk Treptow-Köpenick beteiligt sich auch deshalb an den Internationalen Wochen gegen Rassismus.

Sie finden in diesem Jahr vom 11. bis 24. März statt. Zum Auftakt werden am 14. März Stolpersteine, die vom Künstler Gunter Demnig verlegt wurden, geputzt. Sie erinnern an Mitbürger überwiegend jüdischer Abstammung, die Opfer des Nationalsozialismus wurden. Start ist um 16 Uhr an der Ecke Wilhelminenhofstraße/Schillerpromenade. Hier liegt seit 2010 ein Stolperstein für Manfred Stargardter (1920-1943) vor dem Haus Schillerpromenade 7a. Er musste erst bei Ehrich & Graetz in Treptow Zwangsarbeit leisten, floh 1941 nach Belgien, wurde dort gefasst, deportiert und 1943 in Auschwitz ermordet. Zur gleichen Zeit wird auch ein Stolperstein in Friedrichshagen geputzt. Treff ist an der Peter-Hille-/Aßmannstraße. Ebenfalls am 14. März werden Stolpersteine in der Friedrichshagener Straße und der Altstadt gesäubert. Treff ist jeweils 17 Uhr vor Kaufland und am Haupteingang des Köpenicker Rathauses. Putzmaterial wird gestellt. Aktive vom „Bündnis gegen Rassismus“ berichten von ihrer Arbeit und vermitteln Wissenswertes zu den durch Stolpersteine Geehrten.

„Move on – mit Bewegung gegen Rassismus“ heißt es am 15. März im Cabuwazi-Zirkuszelt, Bouchéstraße 74. Kinder der Waldorfschule Südost setzen bei freiem Eintritt ab 10 Uhr mit Tanz, Artistik und Schauspiel ein Zeichen gegen Rassismus. Am 16. März um 15 Uhr lässt das Museum Treptow-Köpenick zu einer öffentlichen Führung durch die Gedenkstätte Köpenicker Blutwoche, Puchanstraße 12, ein. Im damaligen Amtsgerichtsgefängnis wurden im Juni 1933 Nazigegner inhaftiert, gefoltert und ermordet. Rund 500 Köpenicker wurden Opfer der Gewaltaktion, mindestens 23 von ihnen starben.

Am 21. März bietet der Fachbereich Museum eine Führung durch die Ausstellung „Zurückgeschaut“ im Museum Treptow, Sterndamm 102, an. Beginn ist um 15 Uhr. Die Ausstellung thematisiert die 1896 im Treptower Park abgehaltene 1. Deutsche Kolonialausstellung, zu der rund 100 Menschen aus damaligen deutschen Kolonien als lebendiges „Schaumaterial“ nach Berlin gebracht worden waren.

Alle Veranstaltungen findet man unter https://bwurl.de/147y.

Seit 2010 erinnert in der Schillerpromenade ein Stolperstein an Manfred Stargardter, der 1943 in Auschwitz ermordet wurde. | Foto: Ralf Drescher
Gunter Demnig verlegte im März 2010 den Stolperstein für Manfred Stargardter in der Schillerpromenade. | Foto: Ralf Drescher
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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