Langsame Internetverbindung
Viele Schulen in Treptow-Köpenick haben Nachholbedarf bei der Digitalisierung
In Zeiten der Corona-Krise ist die Digitalisierung in den Schulen wieder einmal ein stark diskutiertes Thema. Einen Überblick über die Situation in Treptow-Köpenick wollte sich kürzlich die Linksfraktion verschaffen und hat das Bezirksamt nach einer Bestandsaufnahme gefragt.
Das Ergebnis fällt aus Sicht der Partei ernüchternd aus. „Mindestens vier Schulen in Treptow-Köpenick haben kein ausreichend schnelles Internetangebot. Einen Anschluss an das 1GBit-Glasfasernetz gibt es gar nicht“, teilte die Fraktion mit. Dabei ist genau das laut Schulstadträtin Cornelia Flader (CDU) die „Grundvoraussetzung für digital unterstütztes Lernen“. Vier Schulen im Bezirk müssen sich aktuell mit einem 16 Mbit/s-Anschluss zufriedengeben. „Paralleler Unterricht mittels Videokonferenz wäre damit nicht möglich“, mahnen die Linken.
Betroffen sind die Schule am Heidekampgraben (Baumschulenweg), die Schule am Berg (Altglienicke), die Grundschule an den Püttbergen (Wilhelmshagen) sowie die Albatros-Schule (Oberschöneweide). „Nur 14 von 48 Schulen verfügen über einen verhältnismäßig schnellen Anschluss von 250 Mbit/s“, erklärten die Linken. Dazu gehören beispielsweise das Anne-Frank- und das Alexander-von-Humboldt-Gymnasium, das Treptow-Kolleg, die Integrierte Sekundarschule „Fitz Kühn“, die Müggelschlößchen-Grundschule und die Grundschule am Pegasuseck.
„Nicht für die fundamentalsten Bedürfnisse gerüstet“
Für den Bezirksverordneten André Schubert ist das nicht zufriedenstellend. „Während Homeoffice und Videokonferenzen überall gängige Praxis geworden sind, sind unsere Schulen noch immer nicht für die fundamentalsten Bedürfnisse der Digitalisierung gerüstet. Selbst wenn den Schülern sowie Lehrern ausreichend Hardware zur Verfügung stünde, ist eine zeitgemäße Internetnutzung kaum möglich“, sagt er.
Stadträtin Cornelia Flader hatte in ihrer Antwort auf die Förderdauer des Digitalpaktes bis zum Jahr 2024 hingewiesen. In diesem Zeitraum sollen die LAN-Verkabelung und die Ausstattung der Schulen mit leistungsfähigem WLAN erfolgen. „Wann genau in jeder einzelnen Schule mit dem Ausbau der LAN-Infrastruktur begonnen wird, hängt auch von den schon geplanten Sanierungsmaßnahmen ab, in dessen Zuge die LAN-Verkabelungen nach den vorgegebenen Standards erfolgen sollen“, so Flader. Einen Zeit- und Maßnahmenplan pro Schulstandort gibt es daher noch nicht.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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